Anfänger Probleme: Board luvt an

  • Hallo,
    wie in meinem Vorstellungsthread bereits erwähnt bin ich Anfänger. Ich war aber nun schon einige male Surfen und es klappt mitlerweile schon ganz gut. Ich arbeite zur zeit an der Wende.
    Zum Material: Board und Rigg sind wohl eher von der alten Schule. Das Board ist ziemlich lang, im Verhältniss eher schmal und hat ordentlich Auftrieb. Mit Schwert und verstellbarer Finne. Das Rigg gehört zum Board, wurde also mit diesem als Set verkauft. Segel hat 6 qm


    Wie im Titel bereits beschrieben habe ich Probleme damit das das Board andauernd anluvt. Die Grundprinzipien des Anluven und Abfallen sind mir schon klar. Segel nach vorne zum Abfallen, segel nach hinten zum Anluven. Ich muss stehts aber einen Fuß vorm Mast stellen um das Board überhaubt auf Halbwindkurs zu halten. Ganz besonders problematisch ist es nach dem aufholen. Sobald ich das Segel dichthole dreht sich das Board in den Wind. Mit eingeklapptem Schwert loszufahren scheint fast unmöglich. Je Stärker der wind Geht desto mehr scheint sich das Problem zu verschärfen. Ich war heute mal bei knapp Windstärke 4 unterwegs mit Böhen bis zu Windstärke 6. Es ging einfach gar nix, es war ziemlich enttäuschent. Sobald ich das Segel dichtgeholt habe drehte sich die Nase in den Wind. Aus dieser Position dann nochmal rauszukommen war fast unmöglich. Ein paar meter hab ich geschafft, wobei das board mehr gedriftet ist als geradeaus zu fahren. Auf Raumwindkurs zu steuern war mir nicht möglich. Nach einer Stunde hab ich dann völlig entkräftet die Segel gestrichen.
    Ist das ein typischer Anfängerfehler oder liegt es eher am Material? Ich hab die Finne bereits ganz nach hinten und den Mastfuß ganz nach vorne gestellt, was die Nase ja eigentlich vom Wind wegdrücken müsste. Trozdem Luvt das Board andauernd an.


    Ich währe über ein bisschen Hilfe sehr erfreut.
    mfg NonWindSurfer

  • bei im Board versenkten Schwert und ordentlich Wind dürfte dieser Effekt nicht dauerhaft auftreten, sprich: beim losfahren evtl. ansatzweise, aber sollte sich dann auf dem Wunschkurs ohne größere Verrenkungen stabilisieren lassen
    bei ins Wasser geklapptem Schwert und Segel zu weit nach hinten geneigt kann anluven schon passieren
    da du wohl kein Fahrfoto liefern kannst, wäre es echt das einfachste, am See mal einen besseren Surfer zu bitten, mal ein paar Meter mit deinem Zeug zu fahren und dir die Segelhaltung zu zeigen

  • Hallo Anfänger,



    also das Problem ist am Anfang ganz normal.


    Solange du noch nicht im Gleiten bist, muss du vorne stehen bleiben. Geh nicht
    zu früh nach hinten. Und lehne dich nicht nach hinten, sondern gefühlt eher "nach vorne".


    Versuche zuerst mit Halbwind zu fahren. Erst wenn du dann richtig im Gleiten bist,
    gehst du mit den Füßen weiter hinter. Lehne dich mit dem Segel aber weiterhin eher "nach vorn".
    Bei längeren Brettern ist das alles etwas extremer als bei kürzeren.


    Und solange du das Segel noch nicht voll im Wind hast, also noch zögerst und nicht ganz
    dichtholst, kannst du eh noch nicht nach hinten gehen und musst am Mast stehen bleiben.


    Also kurz: erstmal Geschwindigkeit aufnehmen, dann nach hinten gehen.


    Viel Spaß nächstes mal!! :)

  • Ich habe exakt das selbe Problem!!!!


    Und es ist nicht so das ich zu schnell nach hinten gehe, oder zu weit hinten stehe.
    Denn zum losfahren kommt es gar nicht erst.

  • Ich habe exakt das selbe Problem!!!!


    Und es ist nicht so das ich zu schnell nach hinten gehe, oder zu weit hinten stehe.
    Denn zum losfahren kommt es gar nicht erst.


    Dann geh noch weiter vor, setze den vorderen Fuß vor den Mastfuß,
    Segel ganz nach vorne halten. Wenn du dann immer noch anluvst, gehe
    zu Beitrag #5 :D

  • Der Mast muss vor dem Dichtholen nach Luv!


    Also - wenn du das Segel aufgeholt hast, stellst du dich hinter den Mast, die Masthand zieht das Mast am Körper vorbei nach Luv (also zur Seite, nicht nach vorn), bis es ausbalanciert ist - der Oberkörper dreht sich dabei nach vorn.


    Jetzt erst beide Hände locker auf den Gabelbaum. Dichtholen durch Drehen des Oberkörpers, dann bleibt das ganze System völlig ausbalanciert - also NICHT das Segel um den Mast drehen, wie eine Tür um ihr Scharnier ...


    PS: versuch das mal an Land, das Segel ohne Druck soweit Richtung Mast zu ziehen, bis es im Gleichgewicht ist und ein paar Sekunden stehenbleibt - das ist die Position aus der du losfährst.

  • Der Mast muss vor dem Dichtholen nach Luv!


    Ja, sieht man immer wieder das Anfänger die Masthand strecken und dann beim Dichtholen nur den hinteren arm ranziehen und der Mast dann immernoch nach Lee geneigt ist -> Viel Druck im Segel, aber trotzdem kein Vorwärtskommen, da das Segel sozusagen überzogen ist.

  • man kann mit der Mastschiene rumexperimentieren.
    Mastfuss weiter nach vorn.


    ansonsten einfach dranbleiben und mal andere Boardsegelkompi ausprobieren.

  • Vielen Dank für eure Tatkräftige Unterstützung!
    Also das Fahren funktioniert eigentlich schon ganz gut. Den Mast habe ich jetzt immer ganz vorne, die Finne ganz hinten. Kann es sein das das Board für den Betrieb mit Schwert abgestimmt ist? Als ich anfangs immer mit Schwert gefahren bin, kamm ich mit Mastfuss in Mitte besser zurecht. Beim einklappen luvt das board dann aber an. Beim Anluven habe ich Wohl den fehler gemacht das ich zu viel gewicht auf die Nase gegeben hab, die dadurch ins Wasser gedrückt wurde. Dadurch verschiebt sich ja der Lateralschwerpunkt nach vorne, wodurch das Abfallen erschwert wird. Ich werde mit der Mastspur aber noch ein wenig rumexperimentieren, vielleicht stimmt auch etwas mit meiner Haltung noch nicht. Ich schätze mal das man mit Mast ganz vorne schwerer ins Gleiten kommt weil ja dann mehr Druck auf die Nase gegeben wird.


    Chronos liegt glaube ich ganz richtig. Auch beim Aufholen habe ich wohl zu weit vorne gestanden. Dadurch stand ich mir selbst im weg. Das problem bei uns Anfängern ist das wir möglichst schnell das Segel in der Hand haben wollen um stabiler stehen zu können ;) Ich werde Deine Anleitung das nächste mal genau befolgen. Ich muss mir mal Zugang zur Surferbasis beschaffen, damit ich dort auf der Wiese ein paar trockenübungen machen kann.

  • also, chronos hats genau nach vdws lehrer methode beschrieben.


    das ganze hat nichts mit mastspur, lateraldruckpunkt oder was auch immer zu tun, sondern nur mit der (noch) fehlenden erfahrung. das sich das board mit fehlendem schwert anders verhält ist ganz klar, nur normalerweise verlierst du dann eher höhe. grund ist die viel zu kleine finne. wir haben in 180l schwertboards 22-25cm finnen und in 160l ohne schwert 52 cm. und lass den mastfuss einfach schön in der mitte. spiel nicht zu viel am material rum, sondern verbesser deine technik bei jedem wind bis 5bft. auch schon surfen bei 1-2 bft kann dich weiterbringen, da du dann viel feinfühliger wirst.


    zum anfahren:
    wie von chronos gesagt, segel in der T-Position halten, beide füsse hinter den mastfuss und dann das segel mit der masthand am mast an dir vorbeiziehn bis der mast völlig senkrecht steht. dann mit der hinteren hand den gabelbaum greifen und LANGSAM/SANFT/GEFÜHLSVOLL dichtnehmen.


    zum steuern:
    fang an mit leichten steuerbewegungen und arbeite dich hin zu extremen bewegungen. viel schlangenlinien fahren. dann auch mal versuchen anzuluven bis das board voll im wind steht, du fast runterfällst, und dann wieder abzufallen.
    die steuerimpulse auf kleinen boards sind grösstenteils nicht wegen den druckpunkten und deren verschiebung, sondern vielfach wegen der übertragung der kraft mit den beinen auf das brett. also wenn ich mit 100l im dümpeln anluve und in die wende will leg ich das segel nur wenig nach hinten, drücke aber das brett mit dem hinteren fuss weg. auf den grossen schwertboards ist das genau das selbe. versuche mal nur mit dem segel zu steuern und dann mit einsatz deiner beine.
    wichtig ist auch, dass du mit der hinteren hand voll dichtholst wenn du abfällst und in die knie gehst! dabei ist das vordere bein gestreckt und überträgt die kraft auf das board.


    zur segelstellung:
    das segel zeigt ca. 45° vom heck weg!!! es funktioniert nicht, wenn man es voll dichtgezogen hält! (nur so als input. surflehrer wissen was ich meine :-)


    allgemeine übung:
    stell dein board ohne finne auf die wiese (kann auch bei dir im garten sein) wenns gut wind hat. dann stellst dich drauf und nimmst das segel dicht. dann versuchst du mittels strecken und beugen des vorderen bzw. hinteren arms dich nach hinten fallen zu lassen und wieder aufzurichten. nur mit dem zug des segels!! fang mit einem leichten wippen and und machs immer extremer. am schluss sollte es möglich sein, dass du dich (bei viel wind) bis auf dein po runterlässt und dann nur mit dem segel wieder aufstehst.
    achtung: versuchs die ersten male auf amwindkurs!!


    so, genug geschrieben. grüsse
    sheshe

    "Ich komme von einer Farm in der Wüste, wo es weit und breit keine Wellen gibt. Also, wenn ich Wave-Weltmeister werden kann, dann kannst du es auch, wenn du nur willst - Live your dream!!"