Böen mit dem Körper ausgleichen

  • Hallo,
    passend zu meinem anderen Thema interessiert mich nun, wie ihr Böen ausgleicht.


    Vielleicht hat der eine oder andere von euch auch das große Pech, weit weit weg vom Meer oder freiem Gewässer surfen zu müssen und dann natürlich regelmäßig starken Böen ausgesetzt zu sein.


    Wie gleicht ihr euch aus, wenn euch Böen ins Segel hauen? Die eine Alternative wäre natürlich, das Segel zu öffnen. Aber wer will das schon, wenn schon so richtig Geschwindigkeit drauf hat.


    Jeder gute Surfer beobachtet vermutlich zunächst das Gewässer und achtet auf dunkle Schatten oder unruhige Wasserstellen in Luv. Was macht ihr danach, sofern ihr eine herannahende Böe entdeckt oder gar überrascht werdet?


    Legt ihr euch in die Knie oder zieht ihr euren Oberkörper nach hinten? Haltet ihr mit den Armen dagegen oder mit dem gesamten Körper? Ich würde mich freuen, wenn ihr eure Körperhaltung und Vorbereitung beschreiben könntet.
    MfG

  • Und wenn ich nicht abfallen, sondern das Segel in Position halten möchte? Wie lehnt ihr das Gewicht dagegen?


    halt dagegen lehnen... hab mir das noch nie überlegt. ich glaube, ich strecke automatisch das vordere bein und lass ein bisschen mehr gewicht als sonst auf dem hinteren. so schiebe ich das board gewissermassen nach vorne und verhindere, dass es mich drüber in einen schleudersturz zieht...

    "Ich komme von einer Farm in der Wüste, wo es weit und breit keine Wellen gibt. Also, wenn ich Wave-Weltmeister werden kann, dann kannst du es auch, wenn du nur willst - Live your dream!!"

  • ich glaube man erhöht einfach die körperspannung


    böen sind ja auch nicht gleich böen, bei 4bft grundwind und böen bis 6bft alles easy (meistens)


    6bft und 8er böen dann wirds heftig, aber mit übung meistert man dass.


    ps: böig kann es auch am meer sein, das hat nix mit binnengewässer zu tun

  • Abfallen und Zähne zusammen beißen. Nur so setzt Du die Böe in mehr Geschwindigkeit um.


    Was man mit den Zähnen macht, ist eigentlich nicht so wichtig.:) Komplette Körperspannung aufbauen und mit dem ganzen Körper gegenhalten / gegenlehnen, damit die Windböe das Brett beschleunigt und nicht dich als Surfer über das Brett. "Nur mit den Armen" dagegenhalten funktioniert überhaupt nicht, die sollten eh gestreckt sein, dein Körper also den Winddruck übernimmt. Wieviel Gewicht man eventuell nach hinten (zum Heck, nicht nach außen gegen den Wind) verlagert, hängt natürlich von der erwarteten Stärke der Böe ab, das Brett darf sich nicht aufstellen.

  • Und wenn ich nicht abfallen, sondern das Segel in Position halten möchte? Wie lehnt ihr das Gewicht dagegen?


    Bei Boen fällt der Wind weiter von Vorne ein, daher ist Abfallen am Anfang schon sehr sinnvoll, da sich sonst der Segelzug weiter erhöht, statt in Geschwindigkeit umgesetzt zu werden.


    Also gerade in eine Boe zu fahren ist nicht sinnvoll. Eine Boe kannst Du Dir wie eine Hand vorstellen, die Boe beginnt am kleinen Finger, Du musst abfallen wirst schneller dadurch und kannst danach "entlang" der Finger wieder anluven, am Daumen hast Du mehr Höhe und Geschwindigkeit.


    Dazu muss man eine Boe aber rechtzeitig erkennen und den Körper vorbereiten = anspannen.


    VG
    Gerhart

  • halt dagegen lehnen... hab mir das noch nie überlegt. ich glaube, ich strecke automatisch das vordere bein und lass ein bisschen mehr gewicht als sonst auf dem hinteren. so schiebe ich das board gewissermassen nach vorne und verhindere, dass es mich drüber in einen schleudersturz zieht...


    Das hört sich auf jeden Fall erstmal hilfreich an. Meine einzige Körperhaltung besteht bisher darin, in die Knie zu gehen. Dabei merke ich aber, dass ich das Segel nicht korrekt halten kann.




    Richtig, wir haben Böen so um die 6-8 km/h.
    Am Meer surfen war ich vor 2 Wochen noch. die Böen dort stecken in den Kinderschuhen. Ich kam mir vor wie in einem Traum :eek:. Unser See ist schon extrem, da er sehr tief liegt.


    Was man mit den Zähnen macht, ist eigentlich nicht so wichtig.:) Komplette Körperspannung aufbauen und mit dem ganzen Körper gegenhalten / gegenlehnen, damit die Windböe das Brett beschleunigt und nicht dich als Surfer über das Brett. "Nur mit den Armen" dagegenhalten funktioniert überhaupt nicht, die sollten eh gestreckt sein, dein Körper also den Winddruck übernimmt. Wieviel Gewicht man eventuell nach hinten (zum Heck, nicht nach außen gegen den Wind) verlagert, hängt natürlich von der erwarteten Stärke der Böe ab, das Brett darf sich nicht aufstellen.


    Du meinst also, wie eine Stange, den Körper gerade zurücklehen?

    den hintern rausstrecken, körperspannen und hoffen dass nix daneben geht ....


    Den Hintern strecke ich raus, wenn ich nicht gerade in die Knie gehe. Das aber nur, weil die Böe meine Körperhaltung bereits dominiert.:rolleyes:



    Ist es nicht so, dass sich das Segel bei einer Böe auch tatsächlich automatisch nach vorn neigt? Wenn ich es nicht halte, dann dreht es sich auf die Lee-Seite.
    Muss ich es also einfach etwas gehen lassen?
    Im Böen-Erkennen bin ich noch nicht optimal, aber ich arbeite daran.

  • Das Segel zieht in einer Boe nach vorne + Lee, weil der Segeldruck stark zunimmt und das Board wegen des Wasserwiderstands nicht im selben Mass beschleunigen kann.


    Wenn Du das Segel bei einer Boe nicht halten kannst, dann immer HINTEN leicht auffieren = etwas loslassen , nicht vorne, sonst gibt es einen schönen Sturz.
    Um die Zunahme des Segeldrucks bei Boen etwas abzubauen ist abfallen wirklich sinnvoll, gerade bei trägen + schwereren Boards.

  • das nennt man dann schleudersturz ;)


    Ja, so in der Art sehe ich aus, wenn mich eine Böe mal wieder überrascht. Schleudersitz hört sich schon so negativ behaftet an :rolleyes:.


    Das Segel zieht in einer Boe nach vorne + Lee, weil der Segeldruck stark zunimmt und das Board wegen des Wasserwiderstands nicht im selben Mass beschleunigen kann.


    Wenn Du das Segel bei einer Boe nicht halten kannst, dann immer HINTEN leicht auffieren = etwas loslassen , nicht vorne, sonst gibt es einen schönen Sturz.
    Um die Zunahme des Segeldrucks bei Boen etwas abzubauen ist abfallen wirklich sinnvoll, gerade bei trägen + schwereren Boards.


    Fahre Mystral 160 l. Zwar eine Diva, wenn ich erstmal im Wasser liege, aber ansonsten durch die schmale, lange Fläche recht flink.
    Also ist Abfallen tatsächlich auch sinnvoll, wenn man schnell bleiben möchte. Wieder was dazuglernt. Halten kann ich es in den meisten Fällen schon, indem ich mich mit Gewalt nach hinten schiebe und ungewollt etwas anluve. Nur löse ich mich aus Angst vom Trapez und halte mit Rücken und Armen dagegen, was ich wohl schleundigst lassen sollte.