Welche Segel zum GPS-Speedsurfen?

  • Hi,


    offenbar hab ich mich hier im Forum mit dem Speedvirus angesteckt. Würde das in der kommenden Saison gerne mal ausprobieren. Die Bretter kommen aus eigener Fertigung, dazu die Finnen von den üblichen Verdächtigen.


    Aber bei den Segeln bin ich absolut unschlüssig und würde gerne die Erfahrungen/Tips der User hier einholen, insbesondere zu folgenden Fragen:


    Schnell - auch ohne Camber? (Stichwort Monty mit dem O2)


    Muss es unbedingt 09 sein? Wie schnell sind die alten Segel im Vergleich zum aktuellen Modellen?




    Also, welche Segel eignen sich Eurer Meinung nach hervorragend zum GPS-Speeden?


    Gruß


    Fred

  • Hi,


    sehr interessante Frage. Sicher gehen hier die Meinungen wieder etwas auseinander.
    Racesegel sind definitiv schneller, ...über die Distanz von z.B. 500m was bei richtigen Events gefahren wird. Das liegt sicher nicht nur am vorgeformten Profil, sondern m. E. ist die bessere Kontrolle hier der entscheidende Faktor. speed iss nothing without control :D
    Für kurzzeitigen speed-Max würde auch ein Freeridesegel ausreichen, jedenfalls waren die angezeigten Werte in der Rubrik nie weit auseinander. Den wirklichen wichtigen Unterschied sieht man erst in der Auswertung am PC.
    Was wir hier machen, also den Faktor aus 5 x 10 beste Sekunden ist da sicher gerade so die Grenze.
    Bin mal gespannt was am Ende des Jahres für Material auf die ersten 10 Plätze so tummelt. ;)


    GrDoc

  • Sehr interessante Frage!


    Wie schon gesagt differieren hier die Meinungen sehr, ich glaube das liegt auch an den Vorlieben und vielleicht auch am Stil.


    Ich hab hier auch sehr verschiedene Erfahrungen gemacht. Grundsätzlich finde ich Racesegel zum Speeden deutlich besser als Freerider, alleine wegen dem Starkwindverhalten. Irgendwo im Forum steht z.B. dass Totti im Sommer mal einen Topspeed von rund 63km/h mit einem Wavesegel hatte. Für mich ein Ding der Unmöglichkeit, ich bekomme keine gute Haltung bei Wavesegeln hin um das Board richtig schnell zu machen. Ich hatte bislang nicht die Möglichkeit eine No-Cam Slalomsegel wie das O2 zu testen. Interessieren würde mich das Feeling hier auch, bis ich eines anderen überzeugt wurde stehe ich dem, für meinen Stil, aber kritisch gegenüber. Das heißt aber keineswegs, dass man mit dem Ding nicht schnell sein kann! Das O2 ist irgendwo doch sogar schon 40Knoten gebrettert.


    2009? Meiner Meinung nach nicht. Ich denke zwar schon, dass Material was ausmacht und ich merke auch mittlerweile bei vielen Sachen Unterschiede, aber ich würde nie auf die Idee kommen mir ein Racesegel neu zu kaufen, Preis/Leistung geht da gar nicht. Ende der Saison kann man immer ganz gut gebraucht kaufen...


    Segelgöße, auch spannend. Ich hab meinen Topspeed mit meinem kleinsten Segel geschafft (5.6), denke aber, dass bis 7.0 alles noch super zum Speeden ist. Das kann man noch auf kleine Bretter mit kleinen Finnen stellen und ist gut zu handeln. Gerade wenn man bedenkt wo man das Segel einsetzt, also in welchem Windbereich ist nur ein Racesegel, vielleicht in 5.5 eher Frust. Ich mit meinen 74kg bin gerade 2x dieses Jahr das kleine Ding gefahren und selbst da nicht 100% angepowert.
    Es gibt desweiteren ja auch genügend Beispiele für hohe Geschwindigkeiten mit noch weit größeren Segeln. Ich hab dieses Jahr die Erfahrung gemacht, dass man große Freeridesegel (mit Cambern) gar nicht auf Geschwindigkeit bekommt. Bei Race- oder Slalomsegeln geht das schon einfacher, aber mit 7.8 bin ich doch schon deutlich langsamer als mit 6.8. Ich glaube allerdings auch, dass ich da noch nicht den optimalen Trimm gefunden habe, aber selbst dann dürfte noch ein Geschwindigkeitsunterschied bestehen.


    Greetz Pat


    PS: Hast hier echt ein geiles Thema angefangen, bin sau gespannt auf weitere Antworten und hoffe, dass sich viele User daran beteiligen!

  • Ich behaupte jetzt mal, daß ein No-Cam Segel unwesentlich langsamer ist als ein Camber Segel...

    Dieser Text wurde nach alter, neuer und eigener Rechtschreibung geschrieben und ist daher fehlerfrei!
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  • Die Behauptung unterstreiche ich einfach mal. Moderne Freeracesegel ohne Camber sind mittlerweile sehr druckpunktstabil. Mein 7,8er YES Freerace hatte selbst in Böen bis 25 Knoten keine Kontrollprobleme. Ich war nur zu feige das Board im Chop tiefer downwind zu pressen aus Angst mich richtig abzulegen :D


    Anderes Beispiel, KA Koyote: http://www.kasail.com/windsurfing/index.html (scrollen bis 16. Oktober 2007)
    41,2 kn, ok in Sandy Point mit nem Speedboard und schwerem Fahrer. Aber mit einem Racesegel wäre er sicherlich nur unwesentlich schneller gewesen.


    Ein reines Racesegel hat sicherlich einen kleinen Vorteil im Speed, aber dieser Vorteil lässt sich meiner Meinung nach von min. 90% der Surfer nicht herausfahren. Es wäre aber mal interessant einen Amateur und einen Profi 2-3 verschiedene Segeltypen gegeneinander testen zu lassen, Racesegel, Freerace mit Cam und Freerace ohne Cam. GPS-Speeds ermitteln und dann schauen wer womit welchen Speed hat fahren können. Sollte natürlich unter möglichst identischen Windbedingungen stattfinden. Wäre evtl ne Idee für das Windsurf Journal :)

  • Wie ich schon geschrieben habe, ich glaube auch, dass die Dinger sau schnell sein können. Aber ich bin mir nicht so sicher ob man grundsätzlich sagen kann, dass die einfacher zu fahren sind, bzw. ob der Speed einfacher aus einem No-Cam als aus einem Cam-Racer gekitzelt werden kann.
    Das man z.B. einfacher Wasserstarten kann steht ausser Frage, aber darum gehts hier ja net...

  • Wie gesagt, dazu müsste man die mal gegeneinander testen um das einfach mal für sich selbst heraus zu finden. Gut getrimmt lassen sich Racesegel richtig lange angenehm fahren, keine Druckpunktwanderungen. No Cams können dies aber auch, die Druckpunktstabilität reicht mir zumindest vollkommen aus. Und mein Segel ist nicht mehr das jüngste, mittlerweile sollten die noch mehr an Range zugenommen haben. Wasserstart interessiert nur den Freizeitsurfer, ist aber ein netter Nebeneffekt der schlanken Masttaschen, wobei ein Racesegel mit breiter Tasche auch nicht unbedingt schwer aus dem Wasser zu holen ist wenn die Masttasche noch nicht abgesoffen ist. Mit Racesegel sollte man daher etwas fixer sein nach nem Abgang.


    Hat denn jemand schon einmal einen Vergleich gemacht? Also an einem Tag verschiedene Segelklassen bei gleichem Wind gegeneinander gefahren? Würde mich mal interessieren.

  • Ich weis auch net so recht, warum ich dem so skeptisch gegenüber stehe. Die Druckpunktwanerung ist gar nicht der Ansatz.
    Wie gesagt, ich bin noch nie ein wirkliches No-Cam Slalom gefahren, das schnellste war bislang ein Remedy auf einem Slalomboard. Das Segel war schon flott und Close-the-Cap war nahezu möglich, Unterliek erstaunlich tief geschnitten. Aber Downwind habe ich keine angehehmne Position gefunden. Ich hab schonmal überlegt ob das am Profil des Segels liegt.
    Aber vielleicht auch wirklich am Stil, wie gesagt, ich könnte wohl niemals 63 mit einem Wave-Segel fahren.
    Ka, Vergleichsfahrt wäre natürlich die Beste Variante.


    Naja, Wasserstart nur interessant für Freizeitsurfer....wir sind doch alle Freizeutsurfer ;)
    Also wenn die Masttasche net vollgelaufen ist, ist das alles kein Thema, aber ich finde es mehr als mühsam mit meinem vollgelaufenen 6.8er zu Wasserstarten. Passiert nicht oft, aber wenn man mal richtig fliegen gegangen ist...aber ich glaube das Wasser läuft aus den Blades auch net so gut raus...

  • wie gesagt,


    hier sollte man prinzipiell unterscheiden: ..Speed auf welcher Distanz?
    über 500m oder mehr kommt man an den Racesegeln nicht vorbei. Auf dem kleinen Tümpel wo ich letzte Woche die Datei gepostet hatte, bringt es natürlich noch keinerlei Vorteile, eher Nachteile.
    Das subjektive Empfinden der Geschwindigkeit ist definitiv bei camberlosen Segeln schneller. Gemessen siehts wieder etwas anders aus.


    Denke mal das zwischen 5 und 6 qm die optimale Größe für den schnellsten Speed ist. 7.0 braucht schon wieder ein anderes größeres Board. auf einer Needle unfahrbar (oder ich bin zu blöd) :D


    ..sehr ärgerlich das es momentan nicht weiter geht mit der Testerei, nachts -14° hier, bald gehts aufs Eis,. ... zum speeden was sonst;)


    GrDoc

  • Also was ich jetzt schreibe ist nicht wirklich aussagekräftig, aber vielleicht kann man es als Tendenz nehmen.


    Ich hab mal kurz AC-0 und O2 Sessions bei GPSSS gecheckt. Es gibt nicht viele, insgesamt vielleicht 30. Davon sind 3 richtig schnell, was für die Segel spricht. Allerdings sind diese 3 Sessions auch von guten schnellen Leuten gefahren worden. Der Abstand zu den "Freizeitsurfern" ist schon groß...(Monty Spindler, Andy Abendroth, Marcel Braas)


    doc:
    Was man auf einer Needle fahren kann ist glaube ich auch Geschmacksache. Dirk Doppenberg hat mal gesagt, dass er sein Missile S mit Segel bis 7.6 einsetzt.

  • Is nicht wirklich Thema hier, vielleicht sollte man dafür mal ein eigenes anlegen...


    Ich glaube man kann das so pauschal nicht beantworten. Unterschiedliche Hersteller gehen hier grundlegend andere Wege.
    Ich würde mal sagen im großen und ganzen kann man den Bereich Speedboards von 40 bis 55cm setzen, was man dann als extrem ansieht ist eine andere Frage.
    55cm würde zwar auch schon kleine Slalomboards beinhalten, aber andererseits gibt es das iSonic Speedspecial auch in 53cm.
    Ich würde sagen manche davon gehen schon echt an die Grenze des einfach zu beherrschen, schon alleine wegen dem geringen Volumen, aber genau hier unterscheiden die sich gewaltig. 44cm iSonic hat 53l, schaut man sich hingegen Carbon Art an, hier hat das 40cm Board noch 60l und das 47cm Board gar noch 75l, was mehr ist als bei machen 54cm Slalomboards.
    Ich persönlich fand 74l beim Halsen noch echt gut, als ich zum ersten Mal auf dem Board stand, kleiner bin ich noch nicht gefahren. Grundsätzlich gibt es aber auch mit Speedboards noch richtig schnelle Alpha-500.

  • Jep, die CA sind recht voluminös, ebenso das große Speedboard von Lorch, hat meines Wissens nach um die 80 Liter. Also für schwere Surfer ideal denke ich. Da hilft ja jeder Liter, vor allem wenn man vorher nur Bretter mit höherem Volumen gefahren hat. Für mich wäre der Sprung von meinem jetzigen kleinsten Board (87 l) auf so ein Speedboard mit wenig Volumen eine echte Umstellung (absaufen), dann lieber eins mit etwas mehr Volumen bei relativ identischen Maßen. Ich wiege aber auch gute 25 kg mehr als Pat ;)


    Von der Fahrbarkeit denke ich, dass man beim Halsen schon gut aufpassen muss wo man den Fuß hinstellt, aber im Gleiten sollten sie sehr gut zu kontrollieren sein. Evtl bei viel Chop sollte man mit dem flachen Scoop aufpassen dass man nicht in eine Welle einspitzelt. Aber da können diejenigen die solche Bretter fahren sicherlich ein wenig mehr zu sagen :)