Twinser oder Single, Custom oder Serie oder was?

  • Moin,


    ich benötige ein kleines Waveboard für mich und bin daher am Überlegen, was es werden soll.


    Wer hat denn tatsächlich schon mal einen Twinser gefahren und kann mal die Pro und Contra's listen?


    Das Board wird hauptsächlich auf Gran Canaria zum Einsatz kommen, Pozo oder Vargas, also Highwindspots. Aber auch an den holländischen Wavespots der Nordsee, evtl. auch Wissant. Nächstes Frühjahr Hawaii...


    Das Board soll etwa 85 Liter haben. Als Serienboards habe ich (da ich derzeit fast alles von SB habe) den Starboard Kode 86 Wood oder Evil Twin 87 Wood ins Auge gefasst. Vom Kode habe ich schon den 102, 112 und 122 Wood und bin sehr zufrieden.


    Auf den ersten Blick pro Evil Twin für mich, er ist kürzer und 2cm breiter als der Kode, was die Abmessungen angeht. Aber da wird es sicher noch mehr geben... ;)


    Alternativ kann ich mir ein Waveboard bei Proof bauen lassen, aber da weiß ich derzeit auch eher nicht was es werden könnte.


    Wer kann mir was zu Twinsern erzählen, macht es Sinn und wenn ja, für wen?
    Ich habe derzeit 100kg, Tendenz zur Saison abnehmend -> 95kg oder knapp darunter, Langzeitziel 90kg. Ich bin nicht der große Waver, habe aber keine Probleme in Vargas oder Pozo (auch nicht im Sommer) zu surfen, ab und an klappen auch mal wieder die Loops. Ich möchte langfristig aber wieder öfter in die Welle anstatt zu racen und das Board evtl. auch etwas länger halten als eine Saison. Die Kodes werde ich auch nicht mehr abgeben, nach jetzigem Stand der Dinge.


    Viele Grüße


    Totti

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  • Also Pozo und Vargas hab ich dann doch als Materialfressend empfunden und mein neuesaltes Custom vorgezogen.. das hat wesentlich weniger Schäden davongetragen und hatte ein viel besseres Angleitverhalten wegen des geringen Gewichts...
    Twinser bin ich noch nie gefahren, wird aber hoffentlich bald nachgeholt..


  • Hi Totti,
    hatte mal vor einiger Zeit was für unsere Homepage geschrieben. s.u.
    Ist sicher sehr auf Mistral bezogen, aber lässt sich sicher auch auf andere Boards übertragen.
    Vor die Sache mit dem Volumen; da würde ich in deinem Fall auf jeden Fall auf mitlere 90 Liter gehen, denn gerade bei Twinzern spürst du das Volumen viel weniger störend, weil sie nicht aufkentern und weil sie sowieso schon eng drehen!
    Hatten den unteren Text schon vor einem halben Jahr geschrieben, bin aber immer noch sehr davon überzeugt!


    Meiner Meinung nach müssen weder die Wellen, noch das Fahrkönnen (!) super hoch sein, um Spass mit Twinfins zu haben!
    Twinzer kannst du übrigens mit einem asymetrischen Finnen-Setup nochmals ein bisschen besser für die Welle tunen :)


    Ausserdem... da auch gerade sehr aktuell... würde ich mal lesen was Bouke auf seiner Seite zu multifin Boards zu sagen hat.


    Wegen Proof: Carlos ist ein Super_Shaper, aber zumindest letztes Jahr war er nicht wirklich von TwinFins überzeugt. Ob es dann Sinn macht, sich eines von ihm bauen zu lassen?


    Eine Sache ist noch wichtig: Twinfins sind vor allem dann interessant, wenn man gerne und viel mit der Welle spielt. Wenn es um hohe Sprünge, Loops etc. geht sind Singlefins of noch leicht im Vorteil.


    Saludos
    Claus



    MISTRAL TWINZER 76 und 84 Liter - die ersten Eindrücke
    Vor einigen Wochen hat der neue MISTRAL-Teamrider Moritz Mauch die neuen TWINZERs bekommen. Obwohl er nur 45 Kg. wiegt, hatte er bereits einige gute Tage bei leichterem Wind (15 - 20 Knoten) auf seinem 76l TWINZER.
    Für den Gran Canaria Standardwind von 20 - 30 Knoten benutzt er ein Custom Twin Fin Board von einem lokalen Shaper mit 47 Litern (für Gran Canaria Starkwindtage im Sommer von 35 Knoten und mehr surft Moritz immer noch ein 38l Custom Board).
    So gab es viel Zeit für seinen Vater Claus, der die Club Mistral Station auf Gran Canaria leitet, die 2 neuen "Babys" vom MISTRAL-Shaper Mark Nelson zu testen:
    „Ich bin extrem happy mit dem 84l TWINZER“, berichtet er - „es war fast Liebe auf der erster Fahrt! Die ersten 15 Minuten musste ich mich an das Brett gewöhnen, aber dann habe ich jede Surf-Session sehr genossen. Ich hatte erwartet, dass die Bretter viel nervöser und weniger fehlerverzeihend sind.


    Die Surfbedingungen mit den 84l Twinzer waren ungefähr 25 bis 35 Knoten und 0.5m bis 2.5m Meter Wellen und Segelgrösse zwischen 4.0qm und 4.7qm (das neue EGO von North Sails passt perfekt zum Board, aber auch mit den VOODOO\'S fährt es sich super) in Pozo und in Vargas. Ich bin mir ganz sicher, dass es gut mit Segelgrössen bis zu 5.7qm in leichteren Winden funktioniert. Das 84l Board surft smooth, gleitet trotz seiner Breite sehr schnell an und durchsurft brechende Wellen ohne Schwierigkeiten.
    Wie erwartet von einem Twin Fin Board dreht es ohne viel Mühe extrem eng. Sicherlich hilft dabei auch die Länge von nur 225cm bei radikalen Turns. In steileren Wellen spürt man schnell noch einen anderen Vorteil des kurzen Brettes: die Nase taucht nicht einfach ein, eben gerade weil es so kurz ist!
    Wenn das Wasser sehr choppy ist, schlägt das Brett ein bisschen mehr auf als schmalere Waveboards, aber mit der kleinsten Welle vergißt man diesen kleinen Nachteil sofort wieder. Je sauberer die Welle, desto besser - klar - aber sie müssen nicht super rein sein, um bereits großen Spaß zu haben!
    Eine Information, die uns von MISTRAL im vorneweg gegeben wurde, war eine große Hilfe:
    Immer das Brett eine Nummer größer wählen, als man normalerweise surfen würde! Das 84l fühlt sich wirklich wesentlich kleiner an, ich würde sogar sagen, kleiner als ein klassisches 76l Waveboard. Sicherlich dreht das Board schneller als es ein 76l Waveboard tun würde. Andererseits hilft das Extra im Volumen und in der Breite, schneller in Gleiten zu kommen und trägt einen leichter auf jeder Welle! Aufgrund des Extravolumen reagiert dieses Board nie nervös (wie es vielleicht bei anderen grösseren Waveboards der Fall wäre; ich habe noch nie ein solch grosses Board mit Segel unter 4.7 benutzt), vermutlich,
    weil Sie weniger Auftrieb mit 2 kleinen Finnen haben als mit einer großen. Ein Single Fin Board wäre zweifellos einer wenig schneller, aber andererseits um Wellen abzureiten möchte man ja nicht unbedingt immer das schnellste Brett, oder?


    Das 76l TWINZER habe ich bei Wind zwischen 28 bis 40 Knoten und mit Segeln zwischen 3.7 qm und 4.5 qm benutzt. Meine Erfahrung war, dass das Brett sehr viel aggressiver, aber auch nervöser ist. Um ehrlich zu sein: mit über 80 Kilogramm würde ich meistens den 84l bevorzugen, nur bei sehr starken und konstanten Wind den 76 (bei den 2008 Brettern würde ich meistens den 76 Wave RD, in Starkwind sogar den 69 Wave RD nehmen).
    Sicher für leichte Surfer ist das 76l TWINZER auch ein großartiges Brett, aber für über 80 Kilogramm würde ich immer 84l empfehlen ausser bei Starkwind, für eher Leichtwindtage sollte ausserdem der 92l TWINZER ein gutes Brett sein.


    Sogar Moritz mit 45 Kilogramm hatte eine sehr gute Zeit mit dem 76l TWINZER und seinem neuen 3.4 Northsail EGO bei Wind zwischen 15 bis 20 Knoten.


    Ein weiteres Plus für die Twinzer: ihr sensationell niedriges Gewicht, bislang ohne Folgen für die Haltbarkeit!

  • Als ebenfalls nicht grosser Waver kann ich über meine baugleichen beiden Boards in beiden Varianten etwas aussagen.
    Single lässt sich v.a. im Überhack einen Tick schneller machen, ist zum Springen ein bisschen einfacher.
    Twinser dreht besser, lässt sich sehr gut über den hinteren Fuss steuern.
    Da ich ausschliesslich in FUE fahre, ist für mich die Wahl einfach: nur noch Twinser. Habe ein Set 16er Choco Twixx erworben, in diesen Winter die Tuttlebox aus meinem grossen Waveboard (231*57) herausgesägt, das Loch wieder zugepflastert und zwei verkürzte Chinook-Finboxes eingebaut. Für nächsten Sommer will ich noch einen neuen Twinser bauen (wiederum 230*53), diesmal jedoch eine andere Gleitfläche machen. (Triplan mit monokonkav in der Mitte und V in den beiden Seitenflächen. Die Finnen werden dann auf die Grenz-Linien der Triplan-Flächen zentriert.) Werde euch dann wiederum ein paar Bildchen posten.


    Ich würde die Wahl Single oder Twin vom Revier abhängig machen, in welchem ich v.a. fahre. Da du hauptsächlich nicht in Side oder Side-off Spots fährst, würde ich zur Single-Variante greifen. Will heissen für Pozo, welches ich nicht so gut kenne, ist ein Twinser nicht unbedingt besser. Carlos wird schon wissen, warum er nicht auf der Twinwelle reitet. Das Volumen würde ich ca. 10 l unterhalb deines Körpergewichtes wählen. Ob *-Board oder Proof? Sicher beides eine 1A-Wahl.
    Als Feierabendshaper würde ich selbstverständlich zum Proof greifen. ;)


    Gruss
    Robi

  • Obwohl ich einer völlig anderen Gewichtsklasse angehöre (65 kg) will ich gerne meine Meinung kundtun:


    Ich kenne persönlich die aktuellen Twinser von Mistral und Fanatic, und kann mich in weiten Teilen der Vorredner anschließen in Bezug auf Volumen und Fahreigenschaften.


    Ohne größer Umschweife würde ich meine Erfahrungen zu folgendem Schluß führen: Twinser haben ihre Vorteile beim WELLENREITEN. Und das auch NUR DANN, wenn man seine Technik anpaßt. Wenn Du gerne 3 radikale Turns fährst abwechselnd - je nach Bedarf und Wellensection - über den vorderen und hinteren Fuß mit insgesamt weniger speed anstatt einen schnellen, eleganten und langen Turn über den vordern Fuß sowie Mastfuß, dann bist Du mit dem Twinser besser unterwegs. Wenn Du gerne Vollgas down the line glühst, ist ein single fin viel besser im bottom turn. Wenn Du als Fahrertyp vom Slalomboard kommst, und vorwiegend auch auf dem waveboard schnell sein und springen willst, brauchst Du keinen Twinser. Wenn Dein Fahrstil in der Welle verwandt ist mit dem eines Wellenreiters (ohne Segel), wirst Du die Vorzüge eines Twinsers am besten nützen können.


    Grüße
    Stefan

  • Hallo Leute,


    vielen Dank für eure Meinungen und Erfahrungen. Hilft mir sehr.


    Demnach dürfte ja ein Twinser für mich persönlich nicht das optimalste sein, meist habe ich ja leicht onshore Winde.


    Jetzt wird es allerdings noch etwas komplizierter:


    Wie gesagt habe ich die Kode's 102, 112, 122, ausserdem noch ein 115l Proof Ripline (fahre ich aktuell aber nicht, da sehr speziell, die Kodes sind mom. geeigneter)...


    Gestern hat sich zu den 3 Kodes überraschend ein Carbon Evil Twin in 80 Litern gesellt, ich konnte nicht nein sagen. Jetzt stellt sich die Frage, den 102er Kode abstoßen und dazwischen was mit 95 Litern?
    Oder von 102 auf 80? Bissel groß der Sprung, oder? Oder eigentlich gerade recht... Fürs 5.0er und 4.5er Segel den EvilTwin, 5.0 und 5.7 den 102.


    :rolleyes:

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  • Stefan,
    du hast prinzipiell recht....
    ...aber um Vollgas down the line zu glühen, brauchst du auch grosse Welle.
    Meiner Meinung nach machen Twinzer AUCH bzw. vor allem bei kleiner und mittlerer Welle UND auch bei Onshore conditions Spass!
    Weil eben ein singlefin grössere Radien benötigt.


    Und weil es so einfach ist, einen Twinzer zu drehen, kann auch ein Slalom orientierter Fahrer richtig viel Spass in der Welle haben!


    Das ist aber auf jeden Fall auch eine Typ_Sache. Wenn man also die Möglichkeit hat, sowas auszuprobieren, ehe man sich das Brett zulegt, sollte man das auf jeden Fall machen!
    Bei mir hat es max eine halbe Stunde gedauert, bis ich vom Brett begeister war!


    Totti weiß es es sowieso, aber für die anderen: ich fahr das Brett eben auch vorwiegend in Pozo; bei oft kleinerer, etwas chaotischer Welle mit side / side-onshore Wind. Ich würde dir gerne mein Brett anbieten, Totti... aber ich glaube für dich ist es mit 84 litern zu klein (und mit 226 cm zu kurz). Ich habe gerade mal 82 kg.


    Denn nach wie vor glaube ich: der Trick liegt daran, das Board eher grösser als üblich zu wählen. Man hat damit noch genügend Volumen, um auch in kleineren Wellen noch zu spielen und es dreht trotzdem noch eng.


    Zum Springen und "Full BLast" Fahren gebe ich Stefan vollkommen recht: da sind Singlefins viel besser.


    Morgen hat es wieder Wind (hier auf GC).


    Salu2
    Claus

    Einmal editiert, zuletzt von clausBF () aus folgendem Grund: Text vergessen.


  • Meiner Meinung nach machen Twinzer AUCH bzw. vor allem bei kleiner und mittlerer Welle UND auch bei Onshore conditions Spass!
    Weil eben ein singlefin grössere Radien benötigt.


    Und weil es so einfach ist, einen Twinzer zu drehen, kann auch ein Slalom orientierter Fahrer richtig viel Spass in der Welle haben!
    Claus


    Natürlich, auch in kleinen Wellen.


    Hier kommt aber noch ein anderer Faktor ins Spiel. Wenn es darum geht, ein möglichst einfach zu fahrendes Waveboard zu wählen, dann ist man meiner Meinung mit den langsamen singleshapes a la Pocket, Evo, Allwave noch besser bedient. Meiner Erfahrung nach brauchen die Twinser immer odentlich drive und speed, um wirksam zu sein - ein Allwave zu Beispiel kann ich ohne richtig im Gleiten zu sein ohne Mühe über jeden Hügel schrubben.



    Denn nach wie vor glaube ich: der Trick liegt daran, das Board eher grösser als üblich zu wählen. Man hat damit noch genügend Volumen, um auch in kleineren Wellen noch zu spielen und es dreht trotzdem noch eng.
    (hier auf GC).


    Das finde ich definitiv auch. Und hier kommt noch ein interessanter Aspekt ins Spiel: Twinser haben einen ziemlich großen Einsatzbereich! Ich habe bislang immer 2 Waveboards im Einsatz gehabt, eines 60-65l und eines um die 75l. Der 72er Newwave twin ist zwar mit großen Segeln etwas kippelig, gleitet aber einigermaßen passabel an. Im oberen Grenzbereich ist er zudem nur leicht im Nachteil gegenüber den ganz kleinen, die ich früher benutzte.


    Grüße
    Stefan

  • Ich habe das Board jetzt hier. Ich muß sagen, es sieht nach deutlich mehr als nur 80 Litern aus. Sieht saugeil aus... :D

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