Fahreindrücke c2 Sailboards Free 140

Hallo liebe Interessierte,

nachdem ich nun 1 Woche in DK am Ringköbing Fjord war, hatte ich tatsächlich an 3 Tagen die Chance mein neues c2 Sailboards fullcarbon custom made Freerideboard 140 zu testen. Es gab folgende Bedingungen:

1. Tag: 4-5 bft., Kabbelwelle (40-60 cm), Segel 7,0 qm Freeride

2. Tag: 5-6 bft., Kabbelwelle (50-80 cm), Segel 6,0 qm Freeride

3. Tag: 5-7 bft., Kabbelwelle (50-100 cm), Segel 6,0 und 5,0 qm Freeride.

Als erstes muss man sagen, dass das Board mit 2,42 m Länge, knapp 70 cm Breite und max. 135 l Volumen für mich mit 1,90 m Größe und gut 115 kg Kampfgewicht unter den Füßen doch recht klein wirkt. Man mußte genau austesten, wo man steht, um nicht gleich Spitze oder Heck zu versenken. Es gleitet auch aufgrund des geringen Gewichtes von 7,4 kg aber bei entsprechendem Winddruck sofort an. Die Geschwindigkeit ist auch wegen des slalomorientierten shapes sehr hoch, das Board hat eine irre flache Gleitlage und "zischt" mehr über das Wasser, halt ähnlich den größeren Slalomboards. Beim Dümpeln wirkt es recht kippelig und bedarf ein wenig mehr Konzentration. Höhelaufen war mehr als o.k.. Leider kommt so ein breites, großvolumiges Board bei oberen 6 bft. (in Böen 7 bft) dann bei hohen Kabbelwellen an seine Grenzen. Es schlägt mächtig gegen die Wellen und man hat das Gefühl, dass das Board "wegfliegt". Obwohl es mit einem 5er Segel noch gut zu trimmen war, wurden die Fahrten gegen die fiesen Wellen jedesmal zum Rodeoritt.....!! Die Mitsurfer an diesem Tag auf schmalen shapes (F2 Guerillia, Tabou 3 S 97, Mistral Flow 266 oder Mistral Wave 256) hatten es allesamt dann leichter und waren auch um einiges schneller.

Das c2 Sailboards Free 140 eignet sich somit hervorragend für Bedingungen zwischen 3-6 bft. und Segelgrößen von 5-8 qm. Es wirkt noch kleiner und kippeliger als z.B. ein Tabou Rocket 135 oder Bic Techno 133.

Ein großes Lob geht hier an Wolfgang Lessacher. Mit seiner Free Weed Duo Cut Finne mit 33 cm Tiefgang war ich super unterwegs und hatte nicht einmal einen spinout. Höhelaufen und Geschwindigkeit waren mehr als o.k., danke Wolfgang!!

Für evtl. Fragen stehe ich gerne zur Verfügung, Gruß

Jürgen

Zitat von FloHBrand

Danke für den Interessanten Bericht.

Du bereust den Kauf also nicht ?

Viele Grüße, Florian

Hi Florian,

nein, der Kauf ist nicht zu bereuen. In den idealen Einsatzbedingungen mit 3-6 bft., kann das Board locker mit den vergleichbaren marktüblichen Boards (Tabou, Starboard, Mistral, Bic, JP o.ä.) mithalten. Die fullcarbon-Bauweise mit dem slalomorientierten kurzen shape gibt einem ein völlig anderes Fahrgefühl als z.B. auf einem Tabou Rocket 135 oder 140, alleine schon aufgrund der "zischenden" Akustik und der noch flacheren Gleitlage.

Ich benötige aber wohl bei Wind > 6 bft noch zusätzlich ein kleineres waveorientiertes Board, deshalb habe ich schon mal vorsichtig bei Thorsten angefragt... ;)!!

Gruß, Jürgen

Zitat von Kris

Wie ist denn die Kontrolle im Vergleich zum Tabou? Und Fahrverhalten, eher soft oder direkt?

Hi Kris,

da ich sowohl einen Tabou Rocket 150 als auch schon einen 140er und 135er gefahren bin, denke ich, dass diese Boards im Vergleich zum c2 Sailboard softer und im dümpeln vor allem einfacher zu fahren sind. Man fühlt sich auf den Tabous von Anfang an wohl. Das c2 ist allein schon aufgrund der fullcarbon-Bauweise direkter, aber nicht unangenehm zu fahren. Es hat aufgrund des planen Unterwasserschiffes und der cutouts im Heck halt mehr einen Slalomcharakter. Wenn es dann im gleiten ist, ist es aber auch sehr einfach zu beherrschen. Vielleicht noch etwas zum Halsenradius: enge Halsen sind natürlich kaum möglich, aber wenn man den etwas größeren Halsenradius erst mal raus hat, dreht es mit gutem Kantengriff schnell und sicher durch.

Vom Fahrverhalten wohl eher zu vergleichen mit deinem Airinside, hart, aber herzlich... !

Gruß, Jürgen

Zitat von Burney

Was hat er denn gesucht?
Ich dachte ein Mittelmaß zwischem beiden? So hört es sich doch an. War doch vorher schon klar, dass der Shape Charakteristiken von einem Slalomboliden hat.
Gruß, Björn

Hi Björn,

totti hat Recht, ein reiner Freerider ist das c2 Sailboards Free 140 natürlich nicht. Aber auch du hast Recht, es wurde ein Performance Freerider gebaut, in welchen einige Charakteristika von Slalomboards eingebaut wurden, so z.B. das Unterwasserschiff und die cutouts im Heck. Daher kommt mit Sicherheit auch das etwas schwierigere Fahrverhalten im Dümpeln sowie das äußerst direkte Fahrfeeling. Wer einen reinen, einfach zu beherrschenden Freerider sucht, welcher vielleicht nicht so schnell ist wie das c2, ist bestimmt mit einem Tabou Rocket 135 besser bedient. Entweder man nimmt es so hin oder man muss es ändern.... !

Björn, ich denke, dass Camilo dich nicht sitzen läßt. Er ist ein netter Kerl und versucht ja einiges neues!!

Gruß Jürgen

Zitat von Pat520i

Darf man mal fragen welche Segel du genau auf dem Board gefahren bist?

Hi Pat,

natürlich darfst du fragen: es waren reine Freeridesegel und zwar ein Gaastra Matrix 7,0; ein Gaatra Matrix 6,0 und ein Gaastra Charger 5,0 qm. Nun wirst du wohl sagen, na ja, keine Slalomsegel..., aber ich habe keine anderen und das Board soll ja auch irgendwo ein Freerider sein...!?

Gruß Jürgen

Zitat von Pat520i

Okay, thx. Die Matrix sollten auch ganz gut passen. Sind ja sehr flotte Freeridesegel, auch bei der Größe ja kein Ding.
Das 5.0 ist halt eh schon was klein für das Brett.

Hi Pat,

jau, die Matrix sind gute Freeridesegel mit immer top Tests. Aber auch mit dem 5,0er war das Board gut ausgetrimmt und noch fahrbar!

Gruß Jürgen

Zitat von Pat520i

No Comment!!!

Hallo Pat,

na, da hat hopeman ja gut aufgepasst, siehe auch hier:

http://www.surf-forum.com/showthread.php?t=3020

Ist halt so, ich habe mich nach kurzer Beratung mit totti entschieden, den von ihm angebotenen Thommen Class X 125 zu nehmen, der ist wohl weit mehr freeridiger als das c2. Dieses ist/war halt mehr ein Slalomracer als ein Freerider und bedurfte doch einer recht anstrengenden Fahrtechnik. War mit c2 auf jeden Fall ein Versuch wert, schlechte Boards sind es beileibe nicht... ;)!!

Gruß Jürgen

Hi Pat,

die von mir beschriebenen Fahreindrücke sind allesamt meine persönliche und subjektive Meinung. Da ich von irgendwelchen Tests und unendlichen Diskussionen über einige Millimeter scoop-rocker-details, Vergleiche einzelner Boards, Finnen oder anderen Sachen nichts halte, muss ich meine Entscheidung tatsächlich selber fällen. Ich wollte halt einen schnellen, einfach zu fahrenden Freerider haben und es ist ein direkt zu fahrendes Slalomboard dabei heraus gekommen. Und vielleicht noch zur "Kippeligkeit im Dümpeln": wenn ein 1,90 m großer Mensch mit gut 115 kg Eigengewicht auf einem 2,42 m langen und ca. 69 cm kleinen Surfboard steht, bedarf es, zumndest was meine Person betrifft, schon ein gehöriges Maß an Konzentration, damit man das Board nicht vorne, hinten oder seitlich versenkt. Ich bin halt nicht täglich, wie z.B. Björn Dunkerbeck o.a. 5 - 6 Std. auf dem Wasser und fahre im Schlaf. Daher ist ein gutmütiger Freerider in der Konsequenz wohl besser für mich...!!!

Nun genug, hinterher sind wie immer alle schlauer...!

Gruß, Jürgen