AHD Seal 102 Liter

  • Ich bekomme jetzt (hoffentlich)bald der 88er in die Hände :)...
    Wenn ich es hab und gefahren bin kann ich ja hier mal was dazu schreiben.

  • Hallo!


    Bin den Seal 102 vor einem ein Paar Wochen auf der Ostsee (Dackelweg, Schönberger Strand; Ostwind) das erste Mal gefahren. Mit 5.3 bei fünf bis sechs Beaufort.


    Mein erster Eindruck: Crazy! Das ist auf alle Fälle mal ganz was anderes. Bin es erst mit den drei kleinen, orangefarbenen Finnen gefahren. Das Set Up ist allerdings echt nur was für leichte Windsurfer (< 75 kg), die fast ausschließlich Wellen damit abreiten wollen. Mit der (ebenfalls mitgelieferten, sehr guten) Select-Finne im Center und den beiden kleinen Truster-Finnen, war das Board dann auch für mich (98 kg) gut zu fahren.


    Man muss auf alle Fälle seinen Fahrstil ändern, wenn man auf den Seal steigt. Wie bei allen Boards mit drei Finnen fährt man nicht über den hinteren, sondern eher auf den vordern, im besten Falle mit gleichmäßigem Druck auf beiden Füßen. So muss man auch um Höhe zu laufen das Brett eher über die Kante als über die Finne fahren.


    Der Seal ist schon echt kurz und so wundert man sich darüber, dass das Board trotzdem gut aus dem Quark kommt und nicht am Wasser klebt. Natürlich muss man seine Fußposition genauer wählen, als bei einem Board mit 240 cm Länge, weil ansonsten die Nase Richtung Meeresgrund geht. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase hat man das aber schnell raus.


    Das Fahrgefühl hat mich ein wenig an den guten alten Fish von Starboard erinnert. Der Seal ist keine Geschwindigkeitsgranate, dafür ist er aber auch nicht gemacht. Das Board dreht auf dem Bierdeckel und so ist klar, dass es ein Board ist, mit dem man Wellen abreiten soll. Und das in einer Tour. Das schockt auch wirklich, denn auch über den vorderen Fuß gefahren dreht das Board super eng, hält den Speed und man kann dann mit einen super engen und schnellen Cut Back die Welle zerlegen.


    Ich glaube, der Seal ist ein super Board für leichte und mittelschwere Windsurfer, die in nicht ganz so optimalen Bedingungen insbesondere Wellen abreiten wollen. Also ist er für Ost- und Nordsee perfekt. Man muss kein PWA-Profi zu sein, um ein gutes Gefühl auf Wellen damit zu bekommen, die Performance von dem Board ist leicht zugänglich. Da viele Windsurfer in Wahrheit sicherlich über den hinteren Fuß Wellen abreiten, was meistens dazu führt, dass die Turns zwar eng, aber auch immer langsamer werden, ist der Seal eine super Lernplattform, da man mit ihm sich immer weiter daran tasten kann, das Gewicht auf den vorderen Fuß zu verlagern. Er ist dabei sehr Fehler verzeihend und führt zu schnellen Erfolgserlebnissen.


    Hoffe, meine Aussagen helfen Euch weiter.


    Gruß


    Alexander


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    seal102b.jpg

  • ...
    Mein erster Eindruck: Crazy! Das ist auf alle Fälle mal ganz was anderes....


    Der Seal ist schon echt kurz und so wundert man sich darüber, dass das Board trotzdem gut aus dem Quark kommt und nicht am Wasser klebt. ....
    .... Das Board dreht auf dem Bierdeckel und so ist klar, dass es ein Board ist, mit dem man Wellen abreiten soll. Und das in einer Tour. Das schockt auch wirklich, denn auch über den vorderen Fuß gefahren dreht das Board super eng, hält den Speed und man kann dann mit einen super engen und schnellen Cut Back die Welle zerlegen.


    Ich glaube, der Seal ist ein super Board für leichte und mittelschwere Windsurfer, die in nicht ganz so optimalen Bedingungen insbesondere Wellen abreiten wollen. Also ist er für Ost- und Nordsee perfekt. Man muss kein PWA-Profi zu sein, um ein gutes Gefühl auf Wellen damit zu bekommen, die Performance von dem Board ist leicht zugänglich.... Er ist dabei sehr Fehler verzeihend und führt zu schnellen Erfolgserlebnissen.
    ...


    Supi,
    vielen Dank Dank für dein Statement:). Mein Zitiertes von dir ist genau, dass was ich mir erhoffe von dem Seal. Wobei ich vorher von Bruno Andre fast identische Aussagen über das Brettchen bekommen habe.
    Das war für mich auf Vertrauensbasis der Grund den Seal, ohne es zu testen, zu kaufen. Deine Worte bekräftigen mich in meiner Entscheidung sehr, da ich das ideale Board für heimische Reviere suchte. Da ich eher als mittelschwerer Fahrer durchgehe und den Seal auch bis 35-40kn fahren will viel die Wahl auf den 88er.


    Aprops: Die Geschwindigkeit soll:confused: mit der Single-Finne (Setup ohne Seitenfinnen) merklich schneller sein.
    Man kann einer Finne gut fahren wenn man mehr wert auf Sprünge legt bei angepowerten Bedingungen.
    Bis du den Seal auch mit er Single-fin (nur mit dieser) gefahren?


    Viele Grüße

  • Hallo Christian,


    bin das Board ehrlich gesagt nicht im Single-Fin-Modus gefahren, da ich annahm, die Finne ist für mein Gewicht und die gefahrene Segelgröße zu klein. Denn schon mit den beiden Trustern fühlte sich das Heck sehr loose an...


    Ich bin mir aber sicher, dass das Board mit nur einer Finne gefahren deutlich schneller wird. Man sollte dann aber wohl eine Größere runterschrauben. Der Nachteil: das Board dreht dann nicht mehr so supereng, wie mit dem anderen Set Up.


    Man kann ja aber je nach Bedingungen zwischen den beiden Varianten wählen. Sehr gut finde ich, dass AHD Select Finnen zu den Boards serienmäßig mitliefert. Die sind wirklich sensationell. Bin ja vor kurzem auch den Fast Forward gefahren und auch der verdankt seine sehr gute Performance zum Teil mit Sicherheit auch der sehr guten Select Finne.


    Gruß


    Alexander

  • Hi Alexander,


    danke für Deine Infos zum AHD Seal Klasse, da Du ja auch (vor einigen Jahren) den Naish Hybrid Wave 96 liter(225cm Lang...) getestet hast, kannst Du falls noch Erinnerungen
    vorliegen eine evtl. Vergleich ziehen ?


    Danke im voraus und Gruß Herry

  • No was anderes, kann man den SEAL 102 auch bedingt zum Freestylen hernehmen?
    Also jetzt nicht Hardcore Freestyle, sondern eher so Willy Skipper, Volcan, Flaka?


    So ich hab seit gestern den Seal 88, jetzt brauch nur noch Wind und ein paar schöne Wellen.


    Naja auf jeden Fall meinte der Kollege von dem ich das Board hab, das er am liebsten mit dem 102er freestylen geht... er mag den Seal lieber als den AHD Freestyle:eek:! (Flaka und Volcan kann er auf jeden Fall)


    Gibt es schon Erfahrungen wegen der Verarbeitung und Haltbarkeit? Ich meine immer, da war doch mal was, oder??? Ich würde mich ansonsten sehr für einen Rebound interessieren.


    Ja ich glaub auch, dass da mal was war (zumindest gab es mal Gerüchte). Aber das hatte wohl mit den Startproblemen in dem eigenen Werk zu tun gehabt... ist aber schon eine Weile her.


    Ansonsten kann ich nur betonen, dass die Seal, alle auch der Große, in Doppelsandwich gebaut werden... Die Maße der 100l Boards anderen Marken, z.B. Freewave 104 usw. werden nur mit ein Single-Sandwich gebaut. Das ist ein riesen Plus.
    Desweiteren sind die Entwicklungsarbeit und das Qualitätsmanagement sehr nah an der Produktion.
    Das lässt eigentlich nur Gutes hoffen.


    Verarbeitung macht auf mich an Land ein guten Eindruck. Design ist sehr schön (Ich find den Seal optisch eh total geil) und am Gelcoat wurde nicht gespart. Die Pads mit den fetten Fersen-Polstern machen einen richtig guten Eindruck.. auch sehr aufwendig zusammengebastelt aus mehreren Farbsegmenten...
    Man erkennt eigentlich auf Anhieb die Liebe zum Deteil der Macher.


    P.S.: Ich bin kein Teamfahrer von AHD oder so.

  • Hallo noch einmal!


    Und moin Herry! Stimmt, der gute alte Naish Hybrid Wave! Kann ich mich noch gut dran erinnern! Entweder es liegt an meinem Hang zu Exoten oder ich hatte einfach nur einen guten Tag, aber auch den Hybrid Wave fand ich persönlich super spaßig. Das Konzept hat sich dann ja aber leider nicht durchgesetzt (wegen mangelnder Experimentierfreudigkeit (= Nachfrage)). Auf der einen Seite war er dem Seal ähnlich, weil er auch sehr kurz und breit war und gerade bei schräg auflandigem Wind auf Teneriffa enger in den teilweise echt schlechten Wellen vor El Cabézo drehte, als alle anderen Boards. Schnell war der Hybrid Wave auch nicht (trotz großer Center-Finne), ließ sich aber eher angepowert über den hinteren Fuß fahren, weil die Finne recht groß war.


    Der Railshape war jedoch ganz anders (beim Seal gerade auf Höhe der Mastschiene viel voller) und ich behaupte mal, dass der Seal im Turn den Speed besser hält. Er fühl sich im Drei-Finnen-Setup auch wesentlich looser an und lässt sich auch eher über den vordern Fuß fahren. Hätte ich die direkte Wahl gehabt, hätte ich wohl auch eher den Seal genommen, weil er variabler einsetzbar ist.


    Moin Gobig, zum Thema Freestyle: also ich bin ja nun nicht gerade ein ausgewiesener Experte in dem Bereich, deshalb halte ich mich mit einer Aussage mal vorsichtig zurück, gebe aber zu bedenken, dass vor dem Mastfuß echt nicht viel Fläche ist, auf dem das Board beim Rückwärtsfahren gleiten könnte…


    Hallo Uri, zum Thema Haltbarkeit: Wie lange ist das noch her, dass die AHD Boards komplett blau waren? 10 Jahre oder länger? Ich kann mich noch daran erinnern, dass diese Boards gar kein TÜV hatten und in einer Tour Schrott gegangen sind. Ich meine, die wurden damals doch in Nord-Afrika produziert, oder? Wie dem auch sei. Seitdem habe ich jedenfalls nie wieder etwas über Qualitätsprobleme bei AHD gehört und wir bekommen ansonsten so etwas immer mit. Deshalb würde ich mir da keine Sorgen machen. Die Boards halten sicherlich genauso gut (oder schlecht), wie die der Mitbewerber.


    Gruß


    Alexander

  • Ich hätte einen 102er Seal abzugeben, wenn jemand Interesse hat...?...


    :)

    Dieser Text wurde nach alter, neuer und eigener Rechtschreibung geschrieben und ist daher fehlerfrei!
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  • Laut AHD-Homepage 6,5 kg.


    Btw, das Sea Lion wäre ja noch eine Alternative für richtig wenig Wind und zum Paddeln.


  • Der Seal ist schon echt kurz und so wundert man sich darüber, dass das Board trotzdem gut aus dem Quark kommt und nicht am Wasser klebt.


    Hammer kurz, oder? Habe das Board auch gerade wieder in den Fingern. Aber wozu braucht es auch eine lange Nase heutzutage? Ist echt ein witziges Board, muß ich sagen...


    @ URi: Die bekannten Probleme bei AHD (bzw. in der Fabrik Piaget) waren eigentlich meist die deckend farbigen Lackierungen, die gerne abgeblättert sind. Die AHD waren ja früher hellblau met., dito die ersten T1 Boards die von dort kamen und silber met. lackiert waren. Das ist aber viele Jahre her.
    Der Seal hat ein normales Dekor wie auch fast alle anderen Boards am Markt.


    Grüße


    Totti

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  • Wie versprochen hier ein kurzer Ersteindruck vom Seal (ich habe den 88er!, wiege um 80kg):


    Gefahren bin den Seal jetzt 3x auf der Ostsee, einmal 5,8 und zweimal mit 5,0. Ich hatte nur das letzte mal mit dem 5,0er eine ordentliche Welle von max. 2m. ... eher 1-1,5m. 3x Immer sideshore.
    Es war vom Wind alle dreimal eher unterpowert bis zwischenzeitlich normal angepowert. Ich bin fast die ganze Zeit mit 3 Finnen unterwegs gewesen und hatte das Gefühl, das leicht unterpowert nur eine Finne nicht sonderlich Vorteile bringt... im Gegenteil, der Shape geht supi mit 3 Finnen.


    Aber ich kann mir gut vorstellen, dass bei Hack nur eine Center-Finne besser zu kontrollieren ist. Ein halbe Stunde war ich mal sehr gut angepowert und habe gemerkt, dass das Brett zu viel Lift bekommt, zumal man den Mastfuß bei der 3 Finnen-Einstellung ganz hinten hat. Ich hab dann das Segel flacher gezogen und gut war.


    Wie Alexander schon sagte, geht der Seal mit 3 Finnen sehr früh los (viel Lift) und gleitet extrem gut durch Windlöcher (Boardbreite!).
    Was mich total weggehauen hat, waren die Höhe-Lauf-Eigenschaften. Das Ding läuft so unglaublich gut Höhe, ...wahnsinn!


    Geschwindigkeit fand ich OK.. für mich reicht es.
    Dümpeln ging für mich auch noch recht entspannt.


    Zu den Wellen:


    Die ersten Wellen die damit abgeritten habe, waren so klein und kurz, dass ich vorher nie daran gedacht hätte solche Wellen frontside abzureiten.. der kurze Shape macht so enge durchgeglittene Turns möglich wie kein zweites Brett.


    Der Seal ist einfach nur geil beim Abreiten. Fühlt sich sehr sehr klein in der Welle an So eine Freiheit in der Welle ist für mich neu und muss noch weiter auskundschaftet werden.. harte Cutbacks... lipslipoes.... skate-style.. carving-style... super enge turns... weite turns... Abreiten incl. im Weißwasser... wie man möchte (bzw. wie die Welle sich entwickelt!)
    Rausfahren ists auch recht einfach. Der kurze Shape lässt sich nicht aus der Ruhe bringen.


    Bei der letzten(der guten) Session hab ich auch das rail-to-rail surf in ein paar größeren und längeren Wellen testen können, bei 2-3 frontside-turns auf der Welle.
    Und das ist sehr erstaunlich! Jeweils nach dem Umkanten von einer Rail auch die Andere nimmt das Brett Gewindigkeit auf.
    ...wie auf Homepage angepriessen.
    Auch das Beschleunigen "berg-auf" bei höheren Rampen
    ist deutlich spürbar, bzw. kann das Brett bewusst so gepusht werden.

    Das hört sich jetzt alles toll an... >jetzt kommt das ABER<


    - Alles oben Genannte.. vom Angleiten, Höhe-Laufen, Wenden, Halsen, Wellen abreiten erfordert wei ich finde sehr viel Engagement vom Fahrer... gemeint ist weniger die Kraft, sondern mehr in Richtung technischer Input.


    -> Angleiten: etwas gewöhnungsbedürftig... Brett ich sehr Mastfußsensibel.. Füße müssen sehr exakt auf dem Baord positioniert werden um ein Einspitzeln der Nose und ein Absaufen des Hecks zu vermeiden + schnell in die Schlaufen springen.
    -> Höhe-Laufen: permanentes Gewicht auf den vorderen Fußes
    -> Halse/Wende: man muss schon sehr genau wissen wohin man tritt.. der Spielraum ist sehr gering durch die Länge.
    So richtig habe ich mich noch nich daran gewöhnt... bin aber längsam auf dem Weg der Besseruing. Es ist schon frustriesend bei den ersten Halsen und Wenden... entweder komme ich aus dem Gleiten oder Heck oder Bug gehen auf Tauchfahrt... und das geht bei einem plumpen Fußwechsel so derbst schnell, dass man denken könnte man steht auf einem 60l Brett.


    Fazit:


    - Sehr sehr geiles reines Waveboard (voll Ostsee-tauglich)
    -> Spaßmaschine in der Welle mit sehr viel Potential
    -> häng locker am Fuß, gleitet gut und fühlt sich sehr klein an
    -> 100% Wavebaord...= 100% Wellen abreiten
    - Längere bis lange Eingewöhnugszeit -> es ist etwas komplett Neues und Ungewohntes, was man erst über mehrere Sessions kennenlernen muss
    - Ich würde sagen, das Brett ist nichts für gemütliche Waver, Gelegenheits-Waver, schon gar nicht für Wave-Einsteiger. Es erfordert schon einiges an Trimm-now-how (das Board reagiert auf verschiedende Einstellungen recht stark und empfindlich) und technischen Input auf dem Wasser (wer aber die Basics, wie frontside, backside, fahren über den vorderen und hinteren Fuß, in der Welle einigermaßen kann, sollte mit dem Seal klar kommen)


    Geil aber nicht Massentauglich!