Donnerbalken oder Klotür

  • Hallo,


    als alter Surfer trauere ich den alten schmalen Donnerbalken nach. Mein liebstes Brett ist noch immer ein Sputnik 280 (mit 6.2m2 bei 4.5-5.5bft) aus dem Jahr 1994. 100L bei 54cm Breite, das liegt so locker am Fuss und will nur eins: noch schneller. Heutzutage würde das ein extremes Speedboard sein; damals war es ein Top-Slalom Board, für jedermann und auch für Dunki.


    Meine Frage an die alten Hasen: trauert ihr auch den Schmalis nach oder habt ihr euch an die Klotüren gewöhnt. Würdet ihr lieber mit einem Slalom/ Freeride (bei 4-5bft) von ca 58cm Breite fahren oder seid ihr voll mit den heutigen 65-70cm zufrieden?


    have Fun
    Franz

  • ich find breit und kurz super.
    Hatte neben meinem ersten breiten 75cm Brett noch einen
    100 Liter f2 Style - da konnte ich mich nicht mehr draufstellen.
    Alleine die Optik beim fahren konnte ich nicht mehr ertragen:bonk:


    ok jetzt habe ich auch was in 232 länge und 80cm breite mit135 Liter und muss sagen auch super, aber nicht bei auflandigem Wind mit kurzer Welle auf dem Meer -- aber sonst fährt sich das super und kann im Winter aufrecht im Keller gelagert werden und passt quer super in meinen Wohnwagen:D


    Nein ich finde kurz und breit wirklich toll und möchte nix mehr anderes fahren. Halsen gehen auch viel besser und an die Wenden gewöhnt man sich sehr schnell.


    Probiere es doch mal aus z.B. bei einem Testwochenende!
    Ein moderner breiter/kurzer Freerider - da fühlst Du dich sofort wohl drauf....


    Es muss ja nichts unter 235 länge sein 245-250 ist ja auch schon kurz.


    Gruss
    Guido

  • also ich brauche diesen nicht nachzutrauern , weil ich zum Glück eine oder besser gesagt "die" gesunde Mischung !!!
    Ich surfe (hatte und werde wohl auch bald wieder) im Kabbelwasser des Wattenmeeres !!
    Die Klotüren sind toll bei wenig (gleiten besser an ) bis mäßigem Wind und wenig Kabbelwasser !!! jedoch bei mehr zieh ich locker mit meinen Donnerbalken an den breiten vorbei , weil die dünnen bei Kabbel doch etwas laufruhiger sind !!

  • Ich trauere wohl der Zeit nach, man war mit weniger zufrieden. Jetzt hab ich mir aus Nostalgie Sputnik,Tiga,
    Mistral,Lechner und JPK fast alle ziemlich neu, gebraucht
    dazu gekauft. Die Qualität der heutigen Bretter ist nicht so
    stabil. Fahrkomfort aber doch besser. Ich hab mich beim Schi auch an kürzer gewöhnt, wie bei den Brettern , einfach
    wendiger. Wolfgang


  • Vergleichst Du da nicht Äpfel mit Birnen?;)
    Fahr doch einfach mal ein vergleichbares SL Board neueren Datums; und vergleiche dann ob die alte Kiste immer noch soviel Spaß macht.
    knapp 100 L SL Boards sind heute bei ca. 60cm, etwas kleiner und Du bist bei 55cm.
    Mein Isonic 86 hat dieses Maß, und sicherlich macht gerade im Kabbelwasser dieser mehr Spaß als mein 111er.
    Viel Spaß beim testen.
    Gruß Bernie

  • Hallo Surfer,
    ob Donnerbalken, Klotür, breit oder schmal, es muß auch das Revier wo das Board benutzt wird betrachtet werden.


    uns ist allen klar, daß man keinen Spaß bei böigen 3 Bft mit einem 100 liter Brettchen auf einem Baggersee hat. Und Umgekehrt kein Spaß mit einem Longboard früher Raceboard genannt, bei 6 Bft auf großem Teich und Welle findet.
    Ich surfe jetzt schon seit 1978 und habe einiges an Boards benutzt.
    Heute benutze ich viele verschiedene Boards und habe meinen Spaß dabei. Breit oder schmal je nach Tageslaune und Revier. Richtigen Spaß habe ich sogar wenn ich mit einem Uralt Segel sogar noch Regatten gewinnen kann.
    http://wch77.de/html/index2.php ( siehe unter Regatten - Ergebnisse 2009 )


    Meine zur Zeit benutzten Board's:
    Lechner Verdränger,
    Fanatic Cat,
    390er Eigenbau vollcarbon Raceboard,
    Starboard Formula,
    Thommen RS 79II,
    Thommen RS 65,
    Thommen Cross X 97,
    Fanatic Schittchen mit 84 und 70 liter.
    Segel von UUUR-alt bis Neuzeit z.B. Point 7 AC1


    Meine Meinung zu allem. Alles was Spaß macht und an dem Revier das passende Board zum vorherrschenden Wind dabei zu haben.
    Ich habe mit allen Spaß ob 100 oder 53 cm breit. 227cm oder 390cm lang. 70 liter oder 350 Liter.


    Gruß Hessenauer

  • @Bernie-B

    ja, ich habe es bewusst ein wenig provokativ geschrieben. Aber bei 100L sind fast alle Boards zwischen 62 und 66cm breit. Nur Lorch und Thommen machen da eine Ausnahme, knapp über/unter 60cm. Dein Isonic 86 hat dann aber auch 14 Liter weniger...für mich schon eine andere Klasse als 100l.


    hessenauer


    ja, "passend" ist das worauf es ankommt. Du hast ja genügend Bretter zur Auswahl. Wie schleppst du das alles zum See?


    Aber mit einem alten 3Eck,...nee... das will ich nicht verstehen. Ich war froh von 3Eck über Raf auf Camber umzusteigen. Da gibt es kein zurück bei mir.


    hauptsache: Fun.
    Franz

  • @Bernie-B

    ja, ich habe es bewusst ein wenig provokativ geschrieben. Aber bei 100L sind fast alle Boards zwischen 62 und 66cm breit. Nur Lorch und Thommen machen da eine Ausnahme, knapp über/unter 60cm. Dein Isonic 86 hat dann aber auch 14 Liter weniger...für mich schon eine andere Klasse als 100l.


    Franz


    Hallo Franz,
    Mit den 14 Litern hast Du natürlich Recht, doch heute schaut man mehr auf die Breite.
    Mein 86er trägt ohne Murren ein 7,5er,und wenn noch 2-3bft übrig sind, dümpel ich den auch problemlos nach Hause.
    Vielleicht sind aber der Falcon 91(hat deutlich mehr Volumen) oder der Isonic 94(hat auch etwas mehr Volumen) etwas als Alternative, die sind auch unter 60 breit.
    Gruß Bernie

  • @Bernie,


    hängt ja vom Gewicht ab. Habe 90kg, da muss ich schon >100L haben um auf dem See bei böigem Wind (2-5bft) noch halbwegs zurück zu kommen.


    mfG
    Franz


  • Hallo Platinmartin,


    Volltreffer! Ich habe es mal genau gelesen und stimme fast in allen Punkten zu. Straps: stimmt, ich habe sie auf dem Sputnik durch gute Straps ersetzt. Seamless rails: ja schon vorhanden. Pads: OK hart, moderne Pads sind viel besser. Finne: ok, aber es ist ja einfach bessere Finnen einzusetzen.


    Speed: klar sind die alten besser. Zuhause bin ich mit dem alten Sputnik der zweitschnellste. Dieses Jahr wird's besser.


    Dem Fazit der Fahreigenschaften stimme ich auch zu: "perhaps the biggest drawback of the past 15 years of evolution appears to be a lack of ‘Fun factor’ "


    mfG
    Franz

  • Moin,


    kann dem auch nur zustimmen. Bei wenig Wind notgedrungen eine Klotür, aber wenn es richtig gut geht, dann gerne die guten schlanken schmalen Flitzer, ich hab da noch ein altes ASD-Custom und die ersten Mistral-Naish aus 2000.


    Mein Lieblingsbrett war ein AHD 295 aus 1996... dem trauer ich noch nach, dazu ein Ezzy Race, North Prisma und Naish Lava...


    Gruss
    Harro

  • Es gab damals bereits leichte Bretter und druckpunktstabile Segel. In meinem Fall war das ein Mistral Explosion XR-Carbon , 56 oder 57 cm breit, 7,8 kg schwer und nicht einmal besonders empfindlich. Das Brett belegte laut SURF jahrelang in seiner Klasse den 1. Platz beim Speed und beim Angleiten, auch Jahre später bei einem Vergleichstest mit einem dicken AHD mit mehr Volumen. Dazu meistens ein North-Race Segel (damals Prisma 7,3m²) und eine 38-er Finne, das passte alles mit meinem Gewicht (ca. 83 kg) gut zusammen und hat mir viele schöne Surftage - nicht nur am Gardasee - beschert. :D:D:D

  • PS: 127 Liter hatte der Mistral und dazu eine Mastschiene mit Fußtaste zum Verstellen während der Fahrt. Das hatte auch seine Vorteile: Nach vorne beim Aufkreuzen und ganz nach hinten auf Raumschotkursen.

  • Hi,
    mein letzter "Donnerbalken" war ein Haleakala , welches ich von Poseidon mal erstanden habe. Das Board war speedmäßig besonders im unteren Windbereich gigantisch. Lag sicher auch daran, das es mit ca 130l. für mich etwas zu voluminös war.
    Bei mehr Wind mit kleinen Segeln und Kabbelwelle bin ich nur noch unkontrolliert übers Wasser geflogen mit dem Teil. Halseneigenschaften waren aufgrund der scharfen Rails ebenfalls bescheiden.
    Nichts desto trotz kann man mit so einem Board schon Spaß haben, insbesondere wenn der Fokus auf der Geschwindigkeit liegt. Klotüren kann man auch ärgern, Höhe läuft das Teil auch perfekt und schnell dazu.
    @ Posi: ... das Board ist noch immer in der Familie ;) mein Vater cruist damit jetzt etwas auf seinem Spreewaldsee rum


    Aloha Doc

  • Hallo!


    Ebenfalls als "Alter" frage ich mich das schon lange, ob Klotür oder Donnerbalken. Ich bin oft auf Fehmarn und mein größtes Segel ist ein 7.0er bei ca.78kg.
    Bei meinem großen Brett bin ich wieder zurück auf den schon oben erwähnten Eplosion 130l XR umgestiegen, macht mir einfach mehr Spaß, wenn es auffrischt.
    Bei 105l habe ich mir einen Tabou Rocket zugelegt, bin zufrieden, ein schönes Brett, gutmütig, aber in den Halsen viel langweiliger als meine alten mistral screamer und energy. Diese Dinger sind aus dem Jahr 1993 und
    sehen, was Dellen und Stoßstellen angeht, mittlerweile echt besser aus als der Tabou.
    Neulich war ich auf einem Sputnik 110l unterwegs und es hat irre Spaß gemacht trotz Kabbelwelle.
    Ich frage mich, ob es bei den kurzen Breiten auch wirklich geile in der Halsenbretter gibt, oder ob es an mir liegt...

  • Genau das Szenario hab ich letztens mal auf dem Wasser geboten:
    den Fire-Ride 122 weggestellt und einen m flow (naish) in blau aufs Wasser gezerrt:
    es liegen Welten zwischen diesen Fahrzeugen. Der m braucht deutlich mehr Vortrieb, und wenn dieser Vortrieb da ist, würde ich automatisch in Richtung 90 l runterwechseln. Das Ding ist schön, aber leider fossil.
    Jeder 100L Freestyle-Pantoffel macht mehr Freude.. auch völlig ohne Freestyle.


    Die Weiterentwicklung hat m.E.n. durchaus stattgefunden und den superalten Planken trauere ich nicht nach. Irgendwann hab ich auch mal schweren Herzens meinen Eigenbau entsorgt. War ne spannende Zeit....


    rplace

  • Bin auch ein Oldtimer und seit 1981 (HiFly 444) dabei.
    Meinen letzten Donnerbalken (Drops, 115L, 278cm, 58cm) habe ich zwar veräussert, aber hatte mit meinen 90kg Gewicht am Gardasee so richtig Spaß damit.
    Ein aktueller FR Shape ist sicherlich träger und ich würde mich auch nicht wirklich morgends damit in den Vento stürzen wollen mit den kurzen Windwellen.


    Ich stimme dem Artikel zu, und würde mich auch eher zu der Fun/Donnerbalkenfraktion zählen wollen. Jedem das seine eben.
    Habe rein aus Neugierde auch mal "Klotüren" probiert und muss anerkennen, dass das wofür sie designed wurden sie richtig gut können. Nur Spaß habe ich damit keinen.


    Habe auch einen älteren Lorch im Stall (BreezeM, 143L, 275cm, 72cm), der bei leichteren Winden ebenfalls Spass macht und auch gut um die Ecke geht, wenn ich es darauf ankommen lasse... Schade, dass Günther L mittlerweile ebenfalls breitere Shapes abliefert.


    Montag werde ich mir ein gebrauchtes FSW Board holen. Es ist von 2001 und bei nominellen 110L 60cm schmal. Ja und ich weiß, um den Artikel in der aktuellen Surf, wo die aktuellen Bretter 66-75cm breit sind.


    CU on the water


    Sunzi

  • ich hatte ja nach dem 95er F.Ray mit 111l bei 282cm lange Zeit den Ride274 (cm bei 10xl) als größtes Board
    und bis 6,5qm hatte ich sehr viel Spaß mit dem
    aber wehe, man will mal n größeres Segel mit der entsprechend größeren Finne damit fahren
    deren Hebelkräfte sind einfach unangenehm bei dem schmalen heck
    während man mit nem deutlich breiteren Board bei vergleichbarem Volumen richtig Spaß haben kann und entspannt schneller wird

  • ich hatte ja nach dem 95er F.Ray mit 111l bei 282cm, lange Zeit den Ride274 (cm bei 10xl) als größtes Board
    bis 6,5qm hatte ich sehr viel Spaß mit dem, aber wehe, man will mal n größeres Segel mit der entsprechend größeren Finne damit fahren, deren Hebelkräfte sind einfach unangenehm bei dem schmalen heck, während man mit nem deutlich breiteren Board bei vergleichbarem Volumen richtig Spaß haben kann und entspannt schneller wird


    ich habe selber den ride 274 (103 ltr) >12 Jahre gefahren und bin ihn letztens auch noch mal mit einem aktuellen Segel gefahren
    er ist fast ähnlich schnell wie ein aktuelles, wesentlich breiteres Slalomboard, mit identischen Volumen, fühlt sich nur etwas lose und frei an, worauf man sich aber auch etwas einstellen kann.
    Früher bin ich auf dem Ride problemlos immer Segel von 5,8 - 7m2 gefahren, (ein aktuelles 7,8 geht partout nicht mehr) ohne das dort irgendetwas nicht funktionierte. Finnengröße bin ich von 28 bis 34 cm gefahren, also auch 28 cm mit dem 7,0m2 IQ, wenn ordentlicher Wind war.
    Auf den aktuell breiteren Boards geht dann mind. ein m2 mehr Segelfläche zu fahren und die Bretter liegen ruhiger im Wasser, wesentlich schneller sind sie aber nicht unbedingt (bei identischem Volumen).
    Die Neueren lassen dafür höhere Durchschnittsgeschwindigkeiten zu, gleiten besser durch Windlöcher usw, aber im Topspeed bremst sie die Breite dann doch etwas ein.


    Den Unterschied schmal zu breit habe ich vom Thommen 295 (ca 1998) zum Ray (2001) gemacht, der Thommen war eine nervöse Rennziege, das andere Brett lag wie ein Panzer im Wasser, völlig ruhig und trotzdem schnell.


    Wichtig bei Vergleichsfahrten sind auch immer angepaßte Segel, sei es vom Alter, sei es vom Trimm.
    Ein aktuelles GTX entlastet beim fahren wesentlich mehr das Brett, als ein IQ von 1998 und somit werden Vergleichsfahrten dann anspruchsvoll, weil man ja seinen eigenen Fahrstil auch dem aktuellem Material angepaßt hat.
    Ich hab da noch ein ART Slalom Blade von 1993 liegen, das werde ich demnächst auch noch mal ausprobieren ... wie es sich mit einem aktuellem Brett fährt :)