Meniskus Riss Hinterhorn Hyaleronsäure-Spritzen Auaaua...was für ein Dreck !!!

  • Hallo zusammen,



    mich hat es jetzt auch erwischt, und zwar beide Knie mit Innenmeniskus-Hinterhornriss.



    Orthophäde Nr. 1 meinte noch das sei nur ne Entzündung und lies mich monatelange auf Ibuprofen drauf herumlaufen. Das hat das ganze natürlich noch verschlimmert.


    Inzwischen wurde das rechte Knie operiert und Meniskus teilentfernt. Das hat bis Ende Januar super geklappt und ich konnte mit dem Knie schon wieder richtig Gas geben, also mehrere Stunden spazieren gehen.


    Anfang Februar hat es dann nochmal ratsch gemacht und jetzt ist wieder was hin am Hinterhorn. Tut zwar nicht weh bei Bewegung, jedoch bildet sich Entzündung und die tut dann richtig weh.


    Also hab ich mir jetzt mal diese Hyaleronsäure-Spritzen geben lassen damit ich halbwegs wieder laufen kann. Klappt nach der 2. auch ganz gut. Allerdings soll die Wirkung recht beschränkt sein, also maximal 1 Jahr hält das zusätzliche Schmiermittel im Knie.


    Hausarzt Nr. 2 + Orthophäde Nr. 4 meinen: am besten gar nicht mehr operieren lassen, nur noch die Spritzen, Ganganalyse + Muskelaufbau.


    Dem würde ich ja gerne zustimmen, aber es sind doch fiese Schmerzen die jede Art Bewegung/Sport unterbinden.



    Soweit ich das begriffen hab soll man möglichst nichts/wenig wegschnippeln sonst gibt es um so früher Arthrose.


    Allerdings hat ein Bekannter überhaupt kein Innenmeniskus Hinterhorn mehr nach 'Unhappy Triad' beim Skifahren. Der verzichtet auf alle Sportarten die Stoßbelastung aufs Knie geben, stattdessen Wandern, MTB, Klettern etc. Und der war grad auf dem Mount Kenia ... insofern kann man wohl auch ohne Hinterhorn leben.


    Der Riss geht vom der Unterseite nach außen bis zur Kapselwand. Angeblich wächst in der Nähe der Kapselwand wieder was zusammen wenn man Glück hat. In Kapselwandnähe sei das ggf. noch durchblutet. Allerdings wächst angeblich ab Ende 30 nichts mehr zusammen. Vorhin hab ich jemanden kennengelernt der wurde noch mit 40 genäht (2x). Allerdings hat das nicht gehalten.
    Orthophäde Nr. 3 sagt dass der Risstyp nicht genäht werden kann.


    Im MRT sieht man dass auch nach der OP noch Meniskus mit enthaltenem Riss da ist, vermutlich ist hier bereits was zusammengewachsen was jetzt wieder aufgerissen ist.


    Ansonsten fress ich jetzt Braunhirsemehl da es angeblich gut für Knorpel + Knochenaufbau ist ...


    Hat jemand Erfahrungen? Die Docs widersprechen sich wenn sie nur den Mund aufmachen ...



    PS: passiert ist das ganze durch schweres Heben: ich habe das 9,6m2 Segel im Verdacht welche geschottstartet wurde + auf schiefer Ebene das Ufer hochgetragen (Walchensee) ...



    Und: ich werde dieses Jahr wieder auf dem Brett stehen !!!

  • Moin Markus,was mir gut geholfen hat,ist Fahrrad fahren,ohne starke Belastung, also immer schön und ohne viel Last bewegen,wenn ich merke,es wird zu schwer,es fängt an zu ziehen,ein oder zwei Gänge runter schalten.Die Bewegung brinngt es bei mir richtig gut,selbst wenn es etwas angeschwollen war,hilft es mir,die leichte Schwellung,raus zu kurbeln,also leichtes treten.Ruhig stellen,ist bei meinem Knie,wie Gift.Du musst es selbst aus probieren,und auf dein Körper höhren.

    :)


    Kapitalismus ist Sachen kaufen, die man nicht braucht - mit Geld das man nicht hat, um Leute zu beeindrucken, die man nicht leiden kann.


    Volker Pispers



    :47:

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  • Gute Besserung.


    Ein Meniskus ist aber nicht als "Puffer" zwischen Ober-und Unterschenkel Gelenkflächen zu sehen. Das wäre ein sog. Diskus. Die Meniscie verteilen und führen den Kontakt. Sie sorgen wohl auch für eine bessere Verteilung der Gelenkflüssigkeit.


    Mein Lieblingsbeispiel ist das Loch im Zahn. Da leuchtet es jedem ein, daß es Substanzverlust gab, welches nicht wieder nachwächst oder sich mit Wundermitteln von alleine wieder füllt. Das ist in Gelenken nicht anders. Das Hauptproblem sind die dabei entstehenden Entzündungen. Das dicke, warme Knie. Diese Entzündungen greifen ihrerseits den Knorpel an. Ein Teufelskreis.


    Deshalb ist die frühzeitige Behandlung mit entzündungshemmden Medikamenten schon sehr wichtig. Noch wichtiger ist aber den Reiz zu beseitigen. Also meist OP. Tja, und später nach Substanzverlust und nicht mehr idealer Funktion der Gelenks Vermeidung von entzündungsfördernden Reizen. Ob das Verzicht auf Windsurfen ist muß jeder für sich selbst entscheiden. Trotzdem brauchen Gelenke Bewegung.

  • Danke f.d. Info.


    Ich habe mich bereits gefragt wieviel % des Gewichts über die Menisken übertragen werden. Im MRT Bildchen sind das ganz kleine Strukturen.


    Insofern wird wahrscheinlich 90 % des Gewichts eh direkt übertragen (Ober -> Unterschenkel).

  • Gerne.
    Die Hauptarbeit in Richtung Stabilität macht aber immer die Muskulatur. Das ist bei der Wirbelsäule nicht anders. Und darauf können wir aktiv Einfluss nehmen. Also gelenkschonender Kraftaufbau nach einer Ruhigstellung. Warte mal.... ach ja, mein Beruf :D

  • Moin,


    in meinem Knie gibts auch kaum noch Meniskus, nebenbei fehlen auch beide Kreuzbänder. Für
    den Meniskus gibt es die OP die einfach den Schmodder aus dem Gelenk holt.
    Ich kann nicht beurteilen wie wahrscheinlich es ist, das der Riss wieder zusammenwächst, bei mir war das
    Gelenk blockiert und die Kreuzbänder durch, es wurde also beides erstmal operiert.


    Man sprach aber auch damals von einer Möglichkeit den Meniskus wieder 'reinzuschütteln'.


    Radeln ist sicher ne super Sache. Es gibt auch Kurbelverkürzungen um das Knie erstmal noch weiter zu schonen...
    Zudem würde ich unbedingt an der Stützmuskulatur arbeiten, am Ende ist sie es die das Knie am meisten stabilisiert.


    Viel Erfolg.


    Grüße
    teenie

  • Also ich hätt ja gesagt: Schneid den Scheiss raus und gut is.


    Verzichte dann auf alles was mit rumhüpfen zu tun hat.


    Allerdings soll man halt auch zuverlässiger Arthrose bekommen. Und das wär dann wieder uncool.


    Bei Totalentfernung hätte man 10 Jahre bis Arthrose, sagt Orthophäde Nr. 3.

  • es gibt auch Meniskus-Implantate, Spendermeniskus etc. Wird aber wohl eher selten gemacht.


    Meine Knie sind noch sehr ok und ich würde das gerne auch erhalten.


    Allerdings kommt man trotz Hyaleronsäure nicht um die OPs herum...fürchte ich

  • Moin,


    Arthrose, ja klar. Haben sie mir auch erzählt. Da gibt es aber meiner Meinung nach größere Risikofaktoren. Mein Meniskus ist jetzt seit 25Jahren raus, der 2. Kreuzbandriss ist 15 Jahre her. Nix Arthrose. Ich bewege mich aber auch täglich etwas und bin nicht stark übergewichtig, Raucher, Trinker oder sonstwas.


    Das Risiko einer OP ist auch nicht zu vernachlässigen. Wenn du noch 100 Orthopäden befragst, wirst du noch 100 weitere Meinungen hören. Die Spätfolgen sind ausserordentlich schlecht dokumentiert, gibt ja keine Meldepflicht o.ä. schon gar nicht nach 10 Jahren oder mehr. Das ist übrigns ein generelles Problem in der Medizin.


    Ich habe mir zum Prinzip gemacht mein Bauchgefühl zu fragen. Keine ahnung ob die Entscheidung richtig ist, aber ich habe wneigstens ein gutes Gefühl dabei... :redface:


    Grüße
    teenie

  • Daddy_O hat recht: Bewegen nicht belasten ist das Gebot der Stunde.


    Radfahren sowie Kraul-/Rückenschimmen sind eine gute Methode stützende Muskeln wieder aufzubauen.


    Von Schlitten- oder Totalprothesen ist vor dem 60. Lebensjahr abzuraten und auch eine Umstellungsosteotomie, die z.B. im Falle von extremen O-Beinen (wegen der dann punktuellen Krafteinleitung...) ist keine "kleine Sache.


    Meine Oberärztin im Orthopädie Centrum München meinte in meinem sicherlich anders gelagerten Fall solle ich obere Sportarten betreiben und ansonsten meine sportlichen Aktivitäten den Befindlichkeiten (=Schmerzen) anzupassen.


    Folge: Joggen kann ich total klemmen, Windsurfen geht noch (Wenn im Trapez gesurft wird, wird ein Teil des Körpergewichts entlastet)


    Im Phoenixbad kann man ab 21:00 für 3€ schwimmen gehen ;-)


    Gute Besserung


    Sunzi.

  • Ich halte von Hyaluronsäure gar nichts! Für einen kurzen Augenblick ergibt sich ein Gefühl der Besserung. Dafür nimmt man Einblutungen ins Gelenk in Kauf, die zur Verschlimmerung der Arthrose führen. Wir Tierärzte haben das Zeug viele Jahre getestet. Einziger sinnvoller Effekt: wenn man einem in die Jahre gekommenen Rennpferd die Fußgelenke damit schmiert, ist es noch mal für eine Bestzeit auf der Rennstrecke gut. Das zahlt sich dann am Wettschalter aus.

  • Es gab übrigens im Humanmedizinbereich in den USA eine interessante Studie. 2 Gruppen von Patienten wurden am Meniskus operiert. Bei einer Gruppe wurde aber nur ein Hautschnitt vorgenommen. Auch die nachuntersuchenden Ärzte wurden nicht in Kenntnis gesetzt, welcher Patient zu welcher Gruppe gehört. Nach den anschließend vorgenommenen Reha-Maßnahmen konnten beim Behandlungserfolg zwischen beiden Gruppen keine Unterschiede festgestellt werden.

  • ich hatte jetzt die 2. Spritze Hyaleronsäure, eine kommt noch.


    Allerdings spürt man nach wie vor dass etwas klemmt + reibt.


    Die Schmierwirkung nimmt bereits auch wieder ab.



    Denke ich kann schon mal die OP planen.



    Der Orthopäde der operiert hat meinte, wenn der Meniskus bzw. das Hinterhorn nicht mehr funktioniert kann es genauso gut raus.


    Anderer Orthopäde meint die Knie wäre noch ok, da hätte er schon schlimmeres gesehen, ich soll Ganganalyse machen lassen + Muskeltraining usw.


    So ganz passt das nicht denn ich bin Ende Januar bereits wieder richtig gut gelaufen mit dem Knie.


    Nicht operieren hört sich ja schlau an solange man keine Schmerzen hat. Ich laufe kaum noch (vor Hyaleronsäure ...)

  • Früher hatte man auf den BMI geguckt in Hinblick auf Herz-Kreislauferkrankungen. Heute weiß man, daß der Bauchumfang viel entscheidener ist. Ein Bauch ist nicht nur mehr Gewicht für die Gelenke, es verändert auch die Statik. Da lohnt es sich ebenfalls anzusetzen. Ich bin in den letzten 1½ Jahren von 80 auf 72 kg runter ( Die Hosen werden zu weit, die T-Shirts zu eng :D ).

  • Früher hatte man auf den BMI geguckt in Hinblick auf Herz-Kreislauferkrankungen. Heute weiß man, daß der Bauchumfang viel entscheidener ist. Ein Bauch ist nicht nur mehr Gewicht für die Gelenke, es verändert auch die Statik. Da lohnt es sich ebenfalls anzusetzen. Ich bin in den letzten 1½ Jahren von 80 auf 72 kg runter ( Die Hosen werden zu weit, die T-Shirts zu eng :D ).



    Wie macht ihr das ? Nicht nur das Gewicht verringern, es dann auch zu halten,da drauf kommt es an !


    Hab da echt Probleme ,dem heisshunger ? zu unterdrücken,das nerft irgendwie echt

    :)


    Kapitalismus ist Sachen kaufen, die man nicht braucht - mit Geld das man nicht hat, um Leute zu beeindrucken, die man nicht leiden kann.


    Volker Pispers



    :47:

  • Erst gestern wieder erlebt: unwiderstheeehlich- > Chococrossies. Ich bin Zuckerjunkie, wenn ich nicht zum sportmachen komme, gehts bergauf...


    Keine Ahnung wie Leute dem widerstehen können.


    Grüße
    teenie

  • Ohne Schokolade ist das Leben fade


    Zuckerjunkie ist genau das richtige Wort. :bonk:


    Bin ich schon seit meiner Kindheit, nach dem Krieg gab es als erstes wieder Zucker ohne Lebensmittelmarken zu kaufen. Meine Eltern haben mich mit Zuckerkram aufgepäppelt, damit der Junge auch groß und stark wird. Kann ich mich noch genau dran erinnern!


    Später habe ich es dann Jahrzehnte lang mit dem Wahlspruch gehalten: jeden Tag ein bisschen Sport, Ritter Sport!


    Seit 5 Jahren schmeckt mir der Zuckerschock nicht mehr, habe in den letzten Jahren 10 kg abgenommen :D und wollte deshalb schon mal zum Arzt gehen.
    Aber das habe ich dann doch gelassen, es geht auch ohne Schokolade ganz gut


    meint


    Dr. Spin Out

  • Hallo Markus, zunächst wünsche ich Dir mal dass das bald besser wird.
    Mein OP Termin wegen Hinterhornriss steht demnächst an. Wie lange hast Du denn pausiert?
    Kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass so ein Riß wegen des Hebens eines 9,5er Segel passiert (oder ich hoffe es zumindest nicht).
    War selbst mit dem 9,5er noch am WE unterwegs und Schotstart mache ich damit öfter.
    Zur Frage ob OP oder nicht habe ich auch lange überlegt. Wie Brigge schreibt gibt es (wenige) Studien darüber. Schaue mal unter Frank Roemer und Meniskus dann findest Du die besagte amerikanische Studie. Da ging es um das Arthroserisiko nach der OP.
    Das Ergebnis ist niederschmetternd, 100% der (allerdings nur 33 Patienten) hatten später Arthrose, von den nicht operierten "nur" 67%. Allerdings war das nicht bei allen eine schwere Arthrose. Es gibt noch eine finnische Studie mit Scheinoperationen, da schneidet die OP auch nicht besser ab (Beschwerdefreiheit).
    Als jemand der sich mit Statistik auch beruflich beschäftigt finde ich es sehr erstaunlich, wie wenig (insbesondere Langzeitmessungen) es in so einem wichtigen Feld wie der Medizin gibt. Alleine in Deutschland werden jedes Jahr eine halbe Million Kniearthroskopien gemacht und ich habe keine Studie gefunden. Und dann wird überall auf eine amerikanische Studie mit 33 operierten verwiesen...
    Mein Fazit: Man muss wohl selber einordnen wie die Einschränkungen sind und dann sich entscheiden. Ein klares für oder dagegen gibt es wohl nicht,
    gute Besserung
    MaBi