Oldscoolraceboardstrategie

  • hab ja seit neuestem ein Mistral Equipe mit Klappschwert, grad mal 30 Jahre jung, für die alljährlich Ende August stattfindende Altherrenregatta unseres aussterbenden Baggerseesurfvereins.
    nun frag ich mich bzw euch: wie bekommt man in Verdrängergeschwindigkeiten den höchstmöglichen Winkel am Wind beim beim Kreuzen: mein gefühlter Favorit, Leekante ins Wasser oder evtl. Luvkante oder einfach plan halten?


    Ergänzungsfrage:
    ob rein theoretisch ein bei gleicher Profildicke breiteres Schwert wie das hier https://ssli.ebayimg.com/00/s/MTAyNFg3Njg=/z/pfoAAOSwAPlXgPNl/$_20.JPG noch mehr Winkel am Wind ermöglichen würde?
    die Konkurrenz in dem Wettbewerb fährt (wie ich in früheren Jahren) überwiegend reine Verdränger mit eben gleicher (Steck-)Schwertlänge und-dicke, aber längerem Profil und es gibt immer lange Kreuzschläge bei den Kursen


    notfalls könnte ich mein Verdrängerboardschwert in den Mistral implantieren
    ich zögere deshalb, weil es nach dem Anpassen nicht mehr im Verdränger passen wird und dieser dann so einigermaßen nutzlos ist

  • Wieso nimmst du denn nicht den Verdränger? Egal welches Schwert, mit dem Equipe fährst du eh hinterher,
    ich denke nicht, dass ein dickeres Schwert das irgendwie rausreißt.
    Unschlagbar war früher auf dem See der Klepper S2, jedenfalls solange man sich drauf halten konnte, im
    Vergleich mit allen sonstigen Serienboards.

  • Vom Wind abhängig machen. Ab 3 Windstärken dürfte der Mistral Equipe den Verdrängern überlegen sein (der fängt dann an zu gleiten, auch am Wind).


    Dein Gewicht spielt dabei auch eine Rolle; mit 100 kg wird das dann trotzdem noch nichts, aber mit um die 80 kg würde ich sagen hast du eine Chance. Dann beginnt
    beim Verdränger nämlich der Kampf.


    Hoch am Wind wird automatisch die Leekante belastet (durch den Hebel des Schwertes; natürlich ausfahren). Auf allen anderen Kursen auch die Leekante belasten; das verringert
    die benetzte Fläche und bringt dadurch zusätzlichen Schub.


    Wie das mit den neuen Segeln an der Mastschiene eingestellt werden muß, habe ich allerdings noch nicht herausbekommen (habe den Equipe 1 vor 3 Wochen bekommen und die alten Segel sind mittlerweile alle Schrott). Bei den Schlaufenpositionen steht man (ich) immer etwas verdreht, weil bei den neuen Segeln ja der Druckpunkt stabiler ist.

  • von mir eine Mischung aus den vorherigen Beiträgen

    • auf keinen Fall solltest du den Verdränger seines Schwertes berauben
    • bei der Regatta bist du mit dem Verdränger bis gute 3 bft mit dem Verdränger schneller unterwegs
    • eigentlich auch noch länger, aber dann begrenzt halt das Fahrkönnen den Einsatzbereich und du bist mit dem Equipe besser unterwegs weil du mit Sicherheit einige Male weniger in der Pfütze liegst. Gerade wenn man diese Bretter nicht regelmäßig fährt. Das einfachere Handling macht dich dann halt schneller.
    • und bei den stärkeren Winden brauchst du dann auch kein größeres Schwert mehr



    Bzgl. Fahrtechnik wie Henning, ergänzend noch der Hinweis, dass man auf einen sanften Ablauf am Heck achten sollte. Also tendenziell so weit vorne stehen, dass die Hinterkante des Unterwasserschiffes nicht unter dem Wasserspiegel liegt. Betrifft auch alle SUP-Fahrer.

  • Django und Windrider: ich werd mit dem Equipe nicht automatisch hinterherfahren, denn die ollen Deltas (die fast alle fahren) sind keine wirklich guten verdränger, sondern durchaus sogar zum Gleiten zu zwingen, was aber mit dem zu großen Rocker und dem hohen Gewicht und ohne Schlaufen sehr mühsam ist und praktisch nur Theorie
    auch wenn aus fahrerischen Unzulänglichkeiten noch nie die teilnehmende Cat gewonnen hat, so ist zu meinem großen Verdruß sehr oft ein beschis...... Hifly Primo (oder mambo)vor mir gewesen, dessen Schwert auch nur so ein schmales teil ist (Fahrer allerdings Surflehrer, der den ganzen Sommer auf dem Ding steht)
    dazu kommt: der Equipe läßt sich bei Böen (oder gar ausreichendem Grundwind) ins Gleiten pumpen
    und ich muß nicht mehr das Schwert dauernd rausziehen und umhängen und wieder reinstecken
    es sind etliche kg weniger zum Ufer zu schleppen


    Henning
    cool, du hast auch einen "frisch reinbekommen"?
    ich hab zunächst die Mastschiene reparieren müssen, die Umlenkachse vorne war gebrochen, die Mastfußaufnahme defekt und das schon umkonstruierte Pedal verbesserungsbedürftig
    aber die Dichtlippe noch 1A und nur 1 Schlaufe fehlte


    ich konnte bisher nur eine kurze Probefahrt bei 5kn machen
    bei meiner ausschließlichen besegelung von 7,5qm (ART Prime mit nachgerüstetem Camber) wirds wohl darauf hinauslaufen, daß ich auf der Kreuz ganz nach vorne schieben werde und bei halbwind/raumschot mittig bis hinten
    Vorwindkurs (bei der regatta) muß ich noch ausprobieren, vermutlich mittig

  • aurum


    Ich habe meinen alten Equipe aus den 80ern wieder bekommen; sollte eigentlich entsorgt werden und ich habe ihn umsonst erhalten.


    Bei der Mastschiene ist das Pedal nicht mehr vorhanden und es ist nun so ein Ball dort montiert. Das liegt wohl an dem Plastik, das Sonnenstrahlung nicht so gut verträgt und versprödet und schließlich bricht. Ansonsten funktioniert in der Mastschiene noch alles. Der Mastfuß war schon im Neuzustand keine Sache der man viel Vertrauen entgegen bringen konnte. Zum Glück gibt es aber vorne in diesem Schlitten ein Loch wo ein Gewinde für einen schraubbaren Mastfuß ist. Wenn man den nicht ganz anknallt, ist alles noch verschiebbar und dennoch fest verbunden (ohne diesen Auslösekram). Meine Dichtlippe ist auch noch völlig ok; warum der das Board entsorgen wollte ist mir eigentlich völlig schleierhaft. Weder Löcher drin noch Masteinschlag im Bug oder so. Ein paar Kratzer und Beulen, aber das ist nach 30 Jahren ok.


    Früher mit den alten Segeln war das so wie du das beschreibst (auf der Kreuz nach vorne und bei halbwind/raumschots je nach Windstärke immer weiter nach hinten), aber mit den neuen Segeln steht man dann anders (weiter vorne und erreicht die Schlaufen nicht). Am Wind ist das auch kein Problem, aber wenn es auf halbwind/raumschots geht ist es mit den Schlaufen schon eigenartig. Ich werde da nochmal ein wenig probieren.


    Du nimmst den Equipe wahrscheinlich nur für diese Clubregatta bei euch und dafür sollte er sehr gut funktionieren gegen die Deltas. Ich kenne dein Segel nicht aber mit einem Gaastra Racefoil 8,4 aus 1987 fuhr das Brett super (hatte aber bei zunehmendem Wind den Druckpunkt weiter hinten). Wenn deins auch ein Segel aus den 80ern ist, sollte eigentlich alles gut sein.


    Bei unseren Clubregatten in den 80ern kam mal einer mit einem Hifly 111 (ähnlich Delta; vorne etwas gekeilt und hinten flach im Unterwasserschiff) und sprach da von der Wunderwaffe. Die hat gegen den Equipe damals nicht gezündet sondern war eigentlich ein Rohrkrepierer.


    Übrigens, mit einem Kona würdest du die Regatta mMn mit Sicherheit gewinnen. Auch gegen den Surflehrer.


    Wenn hier jemand in der Raceboardklasse aktiv ist, könnte er ja auch einmal ein paar Ratschläge zum Besten geben. Die fahren die alten Boards ja heute auch noch (ist ja nicht jeder gewillt, knapp 4000 € für das Starboard Raceboard zu berappen) und werden wohl auch neue Segel benutzen.


    Viel Spaß mit deinem Equipe auch weiterhin. Das Brett ist so wie es ist sehr gut und mit dem Schwert ist auch alles in Ordnung. Mir machen diese langen Bretter bei weniger Wind auch Spaß, obwohl ich durch ausreichend Platz in unserem Clubhaus auch schon eine stattliche Palette an Leichtwind-Boards aufgebaut habe (Starboard Formula 186, Lorch Bird 179, Exocet Kona, nun den Equipe auch noch).


    Gruß


    Henning

  • evtl. wollte ich den als Verzweiflungstat vielleicht auch mal abseits der Regatta bei grad-so-aber-nicht-immer-Gleitbedingungen nehmen, wenn mein 115er zu oft einparkt
    mal sehn
    du meinst also, der Verstellbereich ist für die heutigen Segel nicht weit genug nach hinten.
    naja, mein Prime ist zwar aus den 90ern, wird von mir für die leichtwind(regatta) aber sehr bauchig und ohne Looseleech getrimmt und sollte so einen ausreichend weit hinten liegenden Druckpunkt haben


    klar, daß ein Kona DAS gewinnerboard schlechthin wäre und ein Starboard auch sehr gut
    aber das wäre mir dann doch zu viel Investition und letztlich wie gekaufter Sieg
    mit meinem Delta war ich die letzten Jahre immer der Schnellste des vereins
    nur der Surflehrer aus der Nachbarstadt war noch zu oft vorne
    geht gar nicht, junger Schnösel der ..... ,-)

  • aurum


    Entschuldige, ich hatte überlesen daß du noch eine Frage hattest.


    Als der Equipe 1 gebaut wurde, waren alle Segel Flex Top und der Druckpunkt lag wesentlich weiter hinten. Beim Sunset Slalom konnte man damals gut sehen, wie sich die Spur der Mastschiene veränderte. Beim ersten (1986) war sie sehr weit vorne und beim letzten (so um 1992) um bestimmt 10 cm (eher mehr) weiter hinten. Um 1990 fand die Wandlung der Segel hin zu Hard Top Masten statt und damit lag der Druckpunkt wesentlich weiter vorne und die Segel waren länger fahrstabil.
    Der Abstand zwischen Mastspur und Fußschlaufen verringerte sich recht ordentlich.
    Dein ART Segel wird wahrscheinlich auch zu den neueren Druckpunktstabileren gehören. Probier mal ein größeres Segel auf dem Equipe aus; bis 8,5 verträgt der allemal und bringt das Brett auch früher in Fahrt. Ich persönlich würde den Equipe immer dem Delta vorziehen. Und den kannst du auch bei 2 - 4 Windstärken noch schön fahren, wenn es für deinen 115er vielleicht noch nicht reicht.


    Gruß


    Henning

  • war ja keine Frage, sondern ne Feststellung.
    aber gut, daß wir drüber gesprochen haben ;-)


    da der Equipe damals vielleicht auch mal für etwas kleinere Segel passen sollte, hoffe ich, daß die Mastspur weit genug hinten ist
    wird schon gehn


    größeres Segel als mein altes 7,5er mag ich nicht drauftun
    mein deutlich jüngeres 8er Cannonball (3Camber) habe ich vor 2 Jahren verkauft
    was für eine Plage mit dem Segelgewicht und dem starren Profil, wenn sowas mal im Wasser liegt


    und bei der Regatta wäre mir 8,5 dann auch zu sperrig: einerseits die Beharkerei auf unserem ersten sehr sehr kurzen Kreuz-Schlag bis zur Boje, wo man sich nur schwer aus dem Weg fahren kann und es regelmäßig zu Direktkontakt kommt.
    je größer, schwerer und schlechter umschlagend das Segel ist, umso größer die Gefahr, nicht vernünftig reagieren zu können in dem Gedränge und sich und andere ins Wasser zu befördern
    auf Vorwindkurs wirds dann auch übel, wenn von hinten Böen kommen und man ein ultrasteifes Großsegel bändigen soll
    ( hatten wir einmal vor vielen Jahren sehr extrem: Entscheidungslauf um den Gesamtsieg nur 2 Deltas auf verkürztem Kurs und der Wind frischte stark auf. boah, unsere Segel waren zu groß und mußten sehr Richtung Luv geneigt werden. 2. richtiger Schlag Vorwind. die Mastfußposition fix, Lateralpunkt wegen Steckschwert weit vorn. man hatte mit Segelhandling zu tun und konnte keinesfalls das Schwert rausziehen und in der hand halten. aber mit dem nach luv/hinten geneigten Segel war der Segeldruckpunkt weit hinter dem Lateralpunkt und die Fuhren konnten nicht zum Abfallen auf Vorwindkurs bewegt werden und drehten immer in den Wind auf Kreuzkurs und man geigte auf Vorwind immer rechts/links
    was haben wir beide gekämpft: auf und neben den deltas


    und der eine mit der Cat fuhr als Beobachter gleitend Kreise um uns, denkwürdige Aktion damals ;-)