Einstieg in Welle noch mit fast 50 möglich ??

  • Moin zusammen,


    nachdem ich vor so gut drei Jahren nach langer Abstinenz wieder zurück zum Surfen gefunden habe, hat mich der Virus wieder voll erwischt. Die letzte Zeit habe ich versucht, so oft wie möglich aufs Wasser zu kommen. Aus Bequemlichkeit, wegen der Tochter und vielleicht auch ein wenig Angst aber eher auf den benachbarten Stehrevieren Veluwemeer, Grevelingen, Makkum, Großes Meer oder im Urlaub Ringköbing Fjord, aber auch Sardinien und auch jetzt immer lieber jetzt z.B. Kamperland, auch wenn man dort nicht stehen kann. Warum ..? Weil in den kleinen Stehrevieren die Windwelle bei gutem Betrieb schnell in kabbelige Kreuzwellen kaputtgefahren wird und in Kamperland draußen auch schon mal ein bißchen eine Art sauberere "Welle" läuft. Und das macht mir immer mehr Spaß, wie z.B.auch in den Dünungswellen auf Sardinien mit bis zu 1,5/2m. Allerdings konnte ich da quasi auf spiegelglatten Wasser in der geschützten Bucht starten und landen.


    Ich gehöre definitiv zu den hunderttausenden, durchschnittlichen Hobbysurfern und mache da, wo ich relativ einfach auch auf das Meer ausweichen könnte (Brouwersdam, Fehmarn, Dänemark), am Ende doch immer einen Rückzieher, wenn ich sehe, wie die Wellen da ohne erkennbares Muster bei auflandigem oder schräg auflandigem Wind im Sekundentakt an den Strand knallen. Klar, Halse sitzt wieder und Wasserstart auch ganz gut, bis 7 Bft ist alles kein Problem und ich arbeite auch ein wenig an konditionellen Dingen. Aber ich habe auch eine rege Phantasie und sehe mein Material im Geiste immer schon wieder zerbröselt an Land treiben, wenn ich da jetzt echt reingehe und quasi noch vor dem Beachstart vom Brett gewaschen werde ... Z.B. hatten wir auf Sardinien ein, zwei Tage echten pfeifenden Mistral und auch mächtig Spaß .. aber nur beim Baden in den Wellen. Raus habe ich mich nicht getraut, wenn da bis zu eineinhalb Meter Welle direkt vorm Stand brechen - auch wenn es zwei, drei andere irgendwie auch geschafft haben und nicht so aussahen, als hätten die irre viel mehr drauf. Zumal jeder Halse meist ein Wasserstart folgte. Gut, die Surfschule hatte den Verleih zwar schon eingestellt, aber trotzdem ...


    Lange Rede kurzer Sinn: kann man mit knapp 50 noch in die (gemäßigte) Welle kommen?


    Wenn ja, wie tastet man sich da am besten verlustarm (körperlich als auch Material) dran und wo ist das in erreichbarer Nähe empfehlenswert?
    Was muss man mindestens an Manövern bzw. Können und Kondition mitbringen?
    Gibt es evtl. gemäßigte Wave-Reviere mit Surfschulen, die einen da als Urlaubsprojekt für Winter ranführen?
    Wie seid ihr so in bzw. vor allem durch die Welle gekommen?


    Zur Verdeutlichung: ich rede nicht davon, in naher Zukunft Jaws surfen zu wollen und strebe auch nicht den Frontloop schon in 2017 an. Aber ab und zu auch mal in kleiner bis mittlerer Welle zu surfen, das wäre noch ein Traum von mir als Hobbysurfer. Realistisch oder nicht ?!?


    LG
    Dirk

  • kein Problem, wenn du in cleanen Bedingungen beginnst
    also wo die Wellen etwas entfernt vom Ufer auf Sandbänken (oder Riffen) brechen und im Startbereich nicht das Material ruinieren



    Klitmöller (schon recht weit)
    Pelzerhaken bei Ost (glaub ich)
    grüner Brink (fest in Kiterhand)
    und noch so einige andere


    optimal sind natürlich Reviere wie Jericoacoara, Brasilien
    Le Morne Mauritius


    aber auch für diese teuer zu erreichenden Traumziele gilt das Hase und Igel-Prinzip: es ist immer schon jemand bzw zig/hunderte ;-) vor dir (/gleichzeitig)da

  • Zitat

    optimal sind natürlich Reviere wie Jericoacoara, Brasilien
    Le Morne Mauritius


    Das glaube ich, aber leider noch etwas weiter als Klitmöller und teuer.


    Zitat

    Klitmöller (schon recht weit)
    Pelzerhaken bei Ost (glaub ich)
    grüner Brink (fest in Kiterhand)
    und noch so einige andere


    Klitmöller ... ist mal was für nächsten Herbst. Pelzerhaken ... ja, möglich, aber auch 500km für mich. Die einigen anderen ... wo sind die denn?


    LG Dirk

  • obs da auch an der Nordsee Richtung Holland welche gibt, weiß ich nicht, ist halt nicht meine Ecke
    Ostsee ist weniger tidenabhängig und näher
    Boavista im Winter wäre noch ne Idee, allerdings im RIU auch nicht so wirklich günstig (und selektiver Beachbreak, wie mir grad einfällt, was ich aber verdränge, weils mir nichts ausmacht)


    und ich fahr/flieg halt dorthin, wo die pefekte Welle ist
    ich bin jetzt auch 49 und da muß man schon sehn, wie lange das noch geht
    hab eh schon zu viele Jahre in schlechten revieren vertrödelt

  • Wenn es Nordsee sein darf, sind Blavand und Hvide Sande ganz gut, wobei Blavand vielseitiger ist und die Welle für den Einstieg gemässigter. Parken kann man da auch sehr nahe am Wasser.
    Am Anfang wirst Du sicher öfter Dein Material "optimieren", da ist das nicht ausser acht zu lassen.
    Daher kannst Du auch am Römo denken, Parken aufm Stand.


    VG
    Gerhart

  • Ich denke wenn es erstmal darum geht auf dem Meer zu surfen (nicht direkt Welle) ist der Brouwersdam super. Je nach Windrichtung kaum Beachbreak bzw. Welle aber ideal um Wasserstart und "Selbstbewußtsein" zu trainieren. Der nächste Schritt ist dann evtl. Ostsee, Fehmarn, Altenteil....
    Viel Erfolg!

    Waiting for wind, is better than waiting for nothing :)

  • fehmarn ist ähnlich Pelzerhaken aber 500km entfernt
    geschweige die dänischen Ziele


    ist halt so: wer in Gladbeck wohnt und nicht bereit ist, lange zu fahren oder weit zu fliegen, sollte eben andere Hobbies haben als Wellenwindsurfen ;-)
    z.B. wakebaord
    Anlagen dafür gibts überall
    geht mir ja ähnlich östlich von Leipzig


    bloß: ich muß sogar zu meinem ferienfliegerdirektflug mindestens 500km fahren!
    Gladbeck Köln ist deutlich näher als für mich und auch Gladbeck Frankfurt


    aber die holländische Nordseeküste ist so etwa 260km entfernt
    vielleicht geht da ja was
    Brouversdam z.b.

  • Danke für die Tips. Mich würde auch noch brennend interessieren, wie euer Einstieg in die Welle so war bzw. was Pflichkönnen ist.



    Zitat

    Wenn es Nordsee sein darf, sind Blavand und Hvide Sande ganz gut


    Hvide Sande war ich gerade ... allerdings am Fjord. Wo ist da der Spot auf der Meerseite eigentlich? Blavand ist auch ein guter Tipp, meine Allerliebste will da sowieso gerne mal wieder hin.


    Zitat

    Ich denke wenn es erstmal darum geht auf dem Meer zu surfen (nicht direkt Welle) ist der Brouwersdam super. Je nach Windrichtung kaum Beachbreak bzw. Welle ...


    Brouwersdam kenne ich ja recht gut auf der Grevelingen-Seite. Keine Welle habe ich dann ja auch da und stehe auch noch besser. Ich suche schon den Einstieg zum Surfen mit Welle und nicht lediglich auf dem glatten Meer. Welche Windrichtung bringt denn dort eher einsteigertaugliche Welle?



    Weiß jemand, wie das so z.B. mit Hurghada, Dahab etc aussieht? Ist vlt. mal eine Überlegung für den Winter. Oder ist das im Winter da nix?

  • Ich war da mal bei SW Wind. Da war es recht flach aber ne kleine Welle hatte man zum buttom turn zu üben.



    Gesendet von iPhone mit Tapatalk

    Waiting for wind, is better than waiting for nothing :)

  • Hurghada hat gar keine Welle
    Dahab hat das Revier Kamikaze
    haha, Dünung ist doch langweilig und Kamikaze (also riskant) nur, wenn man alleine so weit draußen ist und was kaputtgeht


    ich fand Ägypten schon immer langweilig, weil ohne brechende Wellen

  • Ich war beim Brouwersdam



    Gesendet von iPhone mit Tapatalk

    Waiting for wind, is better than waiting for nothing :)

  • In Hvide Sande ist der Wavespot südlich der großen Mole, Parken ist hinter der Düne, also ziemlich zu schleppen. Der Spot geht auch nur bei N und NNW, am Anfang bei guten 5-6Bft, darüber werden die Wellen schnell heftig.
    Daher ist Blavand viel besser, eher Ostsee mäßig von der Wellenhöhe und Kraft.


    Zum Welleneinstieg sollte man sein Wave Material beherrschen, also Wasserstart in jeder Lage und sicher halsen. Ein schneller Strandstart muss auch klappen, sonst kommt es schon am Strand zu Problemen mit der Strömung und den ablaufenden Wellen.
    Gute Kondition brauchst Du, da am Anfang öfters Schwimmeinlagen erfolgen wegen Stürzen und Material weg oder weil Wasserstart nicht schnell genug geht oder Material nicht paßt, da beim Segel oder Board verschätzt oder Du wegen Höheverlust im Wasser am Strand Höhe laufen musst.
    Das lässt sich in Blavand alles gut üben.


    Aber ein schöner Tag in der Welle macht viel mehr Spass als 3x Fjord ist aber auch so anstrengend.


    VG
    Gerhart


    Gesendet von meinem SM-T810 mit Tapatalk

  • Du solltest genug Segel und Finnen haben, über- oder unterpowert macht nicht wirklich Spaß,wenn man sich auf die Wellen konzentrieren will.
    VG
    Gerhart


    Gesendet von meinem SM-T810 mit Tapatalk

  • draußen in der Dünung kann man die Halse auch verkacken
    vorne in der Brandung besser nicht

  • Also ich hab das auch relativ spät angefangen (der erste Versuch war mit 42). Mittlerweile bin ich 49 und das klappt alles ganz gut, allerdings gehe ich auch recht oft. Also was man können muss: halsen und wasserstarten auf einem kleinen Board (Volumen = Gewicht +5-15l), wobei wasserstarten wichtiger ist. Und dann an einem gemässigten Tag einfach mal raus. Irgendwann geht bestimmt mal was kaputt aber das gehört dazu. In der Surf gab es mal ein Special mit Techniken wie man raus und reinkommt ohne was kaputtzumachen das findet sich wahrscheinlich noch Online auf der Webseite (sehr nützlich, das hätten die mal früher bringen sollen :-)
    Spots in Holland: Brouwersdam Seeseite ist mal ein Anfang wobei es da nicht wirklich Welle gibt soweit ich das kenne, ganz in der Nähe: Ouddorp (wenn es gemässigte Bedingungen hat), ansonsten Wijk-an-Zee oder Vrouwenpoulder an gemässigten Tagen. Generell muss man sich von bekannten Spots nicht abschrecken lassen, da herrschen auch nicht jeden Tag Seebestattungsbedingungen. Ich würde auf jeden Fall auf die Windrichtung achten: Side-on-shore ist gut zum Anfangen da kommt man ganz gut raus und auf jeden Fall wieder irgendwie rein :-)
    Viel Spass und Gruss
    Carlo

  • Zitat

    also Wasserstart in jeder Lage


    Jede Lage ist so eine Sache … z.B. wenn das Segel in Lee liegt. Und mit Crew first klappt auch noch nicht unbedingt jedesmal. Also üben.


    Zitat

    Das lässt sich in Blavand alles gut üben.
    Aber ein schöner Tag in der Welle macht viel mehr Spass als 3x Fjord ist aber auch so anstrengend.


    Brouwersdam und Ouddorp scheinen also mal ein Anfang in erreichbarer Nähe zu sein. Muss ich mich wohl einfach mal überwinden. Blavand sicherlich im nächsten Jahr - einmal im Jahr Westjütland ist eh gesetzt. Und Kondition aufbauen ist Winterziel. Komme gerade vom Laufen …:D



    Danke für die Motivation. Macht Mut !


    LG
    Dirk

  • Thema Windrichtung ist wichtig und Material, mir ist noch nichts kaputt gegangen, bin aber auch sehr genau bei meinen Sachen.


    Wenn Du alleine aufs Wasser gehst sollte jemand nach Dir schauen, das Thema abtreiben, auch bei auflandigem Wind, ist am Anfang nicht zu unterschätzen. Gründe dafür sind Strömung, Stürze und nachlassender Wind, Winddrehungen. Höhe machen und halten ist in den Wellen deutlich schwerer als auf Flachwasser, da man in den Wellen oft abfallen muss zum Angleiten oder um brechenden Wellenteilen auszuweichen.


    VG
    Gerhart

  • klar, Clew first ist manchmal nicht schlecht
    aber mal ehrlich: du kommst doch meist nur in die Verlegenheit, dafür die geeignete Position zum Board zu haben, weil du was (also die Halse) verkackt hast, also nicht pefekt bist.
    und da willst du in der Situation das unsichere segelshiften direkt nach dem Wasserstart mit dem Potential, nochmal reinzufallen?
    da ist es echt sicherer, schnell im Schwimmen zu shiften (was ja leicht ist, weil du nur dem Drang des Segels nachgeben mußt)und dann zu starten und gleich voll losdüsen zu können
    i

  • Klar geht der Waveeinstieg auch im höheren Alter. Es wird allgemein etwas zu viel Gedöns um den Anspruch des Wavesurfens gemacht. Ich habe Freunde, die keine sichere Halse beherrschen, aber bereits in El Medano und Hanstholm bei knackigen Bedingungen aufs Wasser gehen.


    Regel Nr 1: Don't panic. Die Aufregung und der Schuss vor den Wellen kann mehr schlauchen als das eigentliche surfen.


    Regel Nr 2: Sobald du gleitest hast du zumindest auf Nord- und Ostsee so gut wie gewonnen und kommst eigentlich über jede Weisswasserwalze rüber.


    Regel Nr 3: Keine Angst - das Material zerbröselt nicht beim ersten Wellenkontakt.


    Bzgl der Spots: Wijk ist im Prinzip auch ein super Waveeinsteigerspot. Definitiv als Wavespot zu bezeichnen, was an der Ostsee nun wirklich nicht immer gilt aber alles in allem eine recht softw Welle, die die meisten Fehler verzeiht.


    Gesendet von meinem SM-G901F mit Tapatalk

  • Zitat

    Bzgl der Spots: Wijk ist im Prinzip auch ein super Waveeinsteigerspot. Definitiv als Wavespot zu bezeichnen, was an der Ostsee nun wirklich nicht immer gilt aber alles in allem eine recht softw Welle, die die meisten Fehler verzeiht.


    Meinst du Wijk an See? Ich dachte jetzt, das wäre Nordsee …?!?


    Brouwersdam ist mir bekannt. Aber kommt man mit WoMo und Anhänger in Wijk an Zee und Vrouwenpolder auch einigermaßen zum Wasser? Wo genau sind die Spots bzw. wie ist da die Parksituation?